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Marb. Dep. 182

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 13443

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Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen Marb. Dep. 182
Gegenstand Kassel, Park Wilhelmshöhe, Bauaufnahme der Großen Scheuer im Mulang, Grund- und Aufriß
Künstler unbekannt, ()
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen "J WHATMAN / 1822"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 404 x 532 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1823-1830
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Die sog. “Große Scheuer in Mulang” entstand nach einem Entwurf von Heinrich Christoph Jussow (vgl. GS 5838, Katalog Kassel 1999/CD-Rom). Sie ist erstmals 1796 auf einem Plan von Schaeffer neben einem Aufseherhaus an der Pagode nachweisbar (C. Chr. Schaeffer, Gesamtplan von Park Weißenstein, Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen, Bad Homburg v. d. H., Inv.Nr. 1.3.815). Die Fassade des anderthalbgeschossigen Baus - vermutlich das größte Gebäude in der Mulang-Siedlung - wird dominiert durch den Vorbau, der durch die mittlere Rundbogenöffnung und die seitlich anschließenden niedrigeren Interkolumnien mit Gebälk in Höhe des Gurtgesimses einen deutlichen Bezug auf das sog. “Palladiomotiv” aufweist. Ein flacher Dreicksgiebel mit zentralem Oculus vervollständigt den für ein einfaches Wirtschaftgebäude recht aufwendigen Portikus. Auffällig ist die farbige Fassung der Fassade, die im Erdgeschoß eine rosa Tönung mit einem roten Fleckenmuster aufweist, während das durch ein einfaches Bandgesims abgesetzte Mezzaningeschoß eine hellbeige Farbe besitzt. Im Kontrast dazu stehen die grau abgesetzten Gliederungselemente von Sockel, Gurtgesims, Ecklisenen mit aufgesetzten Buckelquadern sowie Säulen und Gebälk des Vorbaus. Das rote Dach bildet den Abschluß dieser ausgeklügelten Farbgestaltung. Jussows Zeichnung der Scheuer (GS 5838) verzichtete hingegen auf eine farbige Differenzierung, sein Fassadenentwurf wird vielmehr durch die Verwendung einer aufgeputzten Bandquaderung, die den mittleren Fassadenteil hervorhebt, gegliedert und entscheidend geprägt.\nDer Grundriß erläutert, daß es sich um einen Fachwerkbau auf steinernem Sockel handelte, dessen Wände verputzt waren. Die Einzeichnung von Futtertrögen an den Längsseiten und dünnen Trennwänden läßt vermuten, daß die Zeichnung im Zusammenhang mit der Umwandlung in einen Kuhstall erfolgte (vgl. Holtmeyer 1910, S. 291). In Verbindung mit dem Wasserzeichen von 1822 kann man diesen Plan, der offensichtlich nicht nur eine innere, sondern auch eine äußere Umgestaltung des heute nicht mehr erhaltenen Gebäudes vorsah, in die Zeit zwischen 1823 und 1830 datieren.
Autor UH