Blatt

Marb. Dep. 210

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 13470

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Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen Marb. Dep. 210
Gegenstand Wilhelmsthal, Domäne, Bauaufnahme der Pächterwohnung, Grundrisse und Aufriß
Künstler unbekannt, ()
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
verso verso
Stempel
Wasserzeichen -
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 502 x 326 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1800-1830
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Das Blatt zeigt in einem Aufriß und drei Geschoßgrundrissen die Pächterwohnung der Domäne Wilhelmsthal. Über einem niedrigen Sockel erhebt sich ein zweigeschossiger, traufständiger, verputzter Fachwerkbau in neun Achsen. Das Krüppelwalmdach weist ein dreiachsiges Zwerchhaus auf, das seinerseits von zwei Schleppgauben gerahmt wird. Der Zwerchhausgiebel zeigt eine dreiteilige Öffnung, in deren Innern eine Uhr und beidseits Glocken angebracht sind. Bis auf die Rahmung der Rechteckfenster und das geschoßtrennende Gesims weist die Fassade keine weiteren gestalterischen Elemente auf.\nDie mittig gelegene Eingangstür führt in einen Hausflur, der im hinteren Teil in einen Treppenhausbereich übergeht. Zu beiden Seiten gehen Korridore ab, die zwei Räume in der linken und drei Räume in der rechten Haushälfte erschließen. Auf der Rückseite befindet sich ein dreiachsiger schmaler Vorbau, in dem zwei Aborte untergebracht sind. Die gleiche Raumaufteilung weist - bis auf eine Abweichung - auch das Obergeschoß auf. Der eingesparte Platz für den Hausflur wird in diesem Geschoß für einen Salon genutzt. Das als „Erker-Geschoß" bezeichnete Dachgeschoß ist mit zwei Bodenräumen und weiteren Kammern ausgestattet. Die Räume sind auf dem Grundriß mit Nummern versehen und nach ihrer Funktion beschriftet.\nDie Zeichnung enthält eine große Anzahl in Graphit hinzugefügter Maßangaben, Material- und Bearbeitungshinweise und Revisionsvermerke, wie die Orte neu einzusetzender Türen oder die Anzahl von Glasscheiben für ein bestimmtes Fenster.\nWie Bleibaum ermittelte, wird das Gebäude in einem Inventarverzeichnis aus dem Jahr 1788 als Wirtshaus aufgeführt. Seiner Meinung nach wurden die Glocken unter der Herrschaft des konvertierten Landgrafen Friedrich II. aufgehängt, um als Kirchenglocken zu fungieren. Da der Kirchenraum im Schloß in dieser Zeit (1760-85) dem katholischen Ritus vorbehalten vor, fand der evangelische Gottesdienst im rechten Flügel des Stallgebäudes statt. Die den Giebel bekrönende Wetterfahne wies ein landgräfliches Monogramm und die Jahreszahl 1772 auf, die mit dem Abschluß der Bauarbeiten in Zusammenhang stehen könnte (Bleibaum 1926, S. 129).
Autor MH