Blatt

Marb. Dep. 212a

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 13472

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen Marb. Dep. 212a
Gegenstand Wilhelmsthal, Schloß, Corps de Logis, Bauaufnahme des Souterrains, Grundriß
Künstler Arend, Wilhelm Johann Heinrich (Architekt)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen "J WHATMAN / 1830"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 509 x 469 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1830-1835
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Der Steinmetz und Bauzeichner Wilhelm Johann Heinrich Arend fertigte zu Beginn der 30er Jahre des 19. Jahrhunderts verschiedene Bauaufnahmen des Wilhelmsthaler Schlosses und seiner Domänengebäude an. Dazu zählt eine Serie der Geschoßgrundrisse. Einige der Zeichnungen wurden im folgenden benutzt, um Baumaßnahmen zeichnerisch zu verdeutlichen. Die in Graphit eingetragenen Zahlen (eine Kombination aus römischer und arabischer Zahl) und Bemerkungen finden sich sowohl auf diesem Blatt mit dem Souterrain des Schlosses wie auch in einer Zeichnung des Erd-, Ober- und des Dachgeschosses (Marb. Dep. 212c, Marb. Dep. 212d, Marb. Dep. 212f). \nDer Souterraingrundriß konzentriert sich auf das Corps de Logis. Während die Umrisse von Seitenflügeln und Galerien an der Südseite ergänzt wurden, sind sie an der Nordseite begonnen, aber dann nicht vollendet worden. Dem alten Maßstab in Kasseler Fuß ist der moderne in Meter später hinzugefügt worden. Mathematische Berechnungen bilden ebenso wie Flecken typische Spuren einer im Rahmen einer Baumaßnahme benutzten Zeichnung.\nWie der ebenfalls nachträglich ausgeführte Titel in Graphit zeigt, bezieht sich die projektierte Baumaßnahme auf die Trockenlegung der Kellermauern im August 1891. Die Arbeiten waren offensichtlich auf eine Renovierung der um die Fundamente laufenden Drainage, die hier gestrichelt verzeichnet ist, hin ausgelegt. Durch die Lage des Corps de Logis in einer wasserreichen Senke war ein System zur Wasserabführung notwendig und gehörte einer Grundrißzeichnung des 18. Jahrhunderts zufolge (Marb. Dep. 11) auch zum ursprünglichen Bauplan. Zur Verdeutlichung dieses Entwässerungssystems befindet sich am linken Bildrand die Skizze eines Schnittes (a-b) durch die südöstliche Gebäudeecke mit der 3,65 m hohen, zweiteiligen Drainage. \nHofseitig liegen vor dem Vestibül auf Höhe der Freitreppe drei zusammenhängende gewölbte Kellerräume. Den Untersuchungen von Friederike Schmidt-Möbus zufolge gehören sie zu dem vor der gesamten Hoffront unter dem Lichtgraben verlaufenden geräumigen Tunnel, unter dem wiederum ein Entwässerungskanal verläuft. Im Boden wurde ein Schacht zur Wasserführung verlegt, der mit einer Steinplatte verschlossen ist. Für Schmidt-Möbus deutet sich hier statt der von Bleibaum angenommenen Wasserhaltungsanlage ein geplanter grottierter Raum nach zeitgenössischem Geschmack an (Bleibaum 1926, S. 109; Schmidt-Möbus 1995, S. 167).
Autor MH