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Marb. Dep. 216

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 13481

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Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen Marb. Dep. 216
Gegenstand Wilhelmsthal, Domäne, Bauaufnahme des Marstallgebäudes, Aufriß
Künstler Regenbogen, Heinrich Ludwig (Architekt)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen "J WHATMAN"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 558 x 354 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1820 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Auf dem von Johann Georg Fünck um 1749 gestalteten Gesamtplan der Schloß- und Gartenanlage von Wilhelmsthal (Marb. Dep. 9) schließt sich nach Westen an die beiden Wachhäuser ein Vorhof mit zentralem querovalen Wasserbassin an. Flankiert wird der Hof von viertelkreisförmigen Wirtschaftsgebäuden, die in Pavillonbauten enden. Diese mit den Buchstaben A, B, C, D versehenen Gebäude stehen mit einer von Rudolf Hallo bearbeiteten Zeichnung in Zusammenhang (Hallo 1930/2, Abb. 15), die Aufriß und perspektivische Ansicht des Komplexes zeigt.\nObwohl die Errichtung eines Wirtschaftshofes dem Plan zufolge vorgesehen war, konnte dessen Realisierung im Rahmen der Baumaßnahmen an Schloß- und Gartenanlage nicht erfolgen. Einer Aktennotiz, die sich im Nachlaß Wilhelms VIII. aufgefunden hat, konnte F. Schmidt-Möbus entnehmen, "daß der Gebäudekomplex mit dem Marstall noch 1751 zur Verhandlung stand und daß Cuvilliés zur Beratung hinzugezogen wurde" (Schmidt-Möbus 1995, S. 129). Die hierin erwähnten sechs Zeichnungen sind jedoch verschollen und ihr weiterer Verwendungszweck ließ sich nicht ermitteln. An die Stelle dieses Wirtschaftshofes trat in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein außerhalb des umgrenzenden Gartens gelegener Gebäudekomplex mit Marstall (Bleibaum 1926, S. 129), der mit vier Auf- und Grundrißzeichnungen in der Graphischen Sammlung vertreten ist (s. a. Marb. Dep. 214, 215a, 215b, 216).\nDiese mit einem "C." als Serienangabe versehene Zeichnung von Heinrich Ludwig Regenbogen zeigt den Aufriß eines dreiflügeligen Gebäudekomplexes. Unter einem Krüppelwalmdach erstreckt sich der zweigeschossige Mittelbau in zehn Achsen mit vierachsigem übergiebelten Zwerchhaus. In gleicher Ausprägung sind auch die beiden Seitenflügel angelegt worden, die sich hier mit ihrer dreiachsigen Giebelseite präsentieren. \nDie unregelmäßige Achsenverteilung ist durch die Raumfolge im Innern verursacht. Ein rundbogiger Haupteingang und zwei segmentbogig abschließende Nebeneingänge bilden die Zugänge. Alle Öffnungen des Erdgeschosses zeigen Werksteinrahmungen, wobei die Fenster den Nebeneingängen entsprechend in Segmentbogenform ausgeführt sind. \nUm den Eindruck eines zurückliegenden Mittelbaus hervorzurufen, wurde die Fassade dunkler laviert und in der linken unteren Ecke ein dem Sonnenstand entsprechender dreieckiger Schlagschatten hinzugefügt. Kurze, mit dem Pinsel aufgetragene Farbwerte veranschaulichen einen Steinverband, der dem Grundriß zufolge (Marb. Dep. 219) jedoch nur einen Teil des Gebäudes betraf. Die stirn- und hofseitigen Fassadenfronten der Seitenflügel sind ebenso wie der Anbau des Südflügels und das gesamte obere Geschoß der Dreiflügelanlage in Fachwerk ausgeführt worden.
Autor MH