Blatt

Marb. Dep. 254,12

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 13658

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Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen Marb. Dep. 254,12
Gegenstand Freienhagen, Garten und Umgebung, Bauaufnahme und Entwurf, Lageplan
Künstler unbekannt, ()
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen nicht identifizierbar
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 1350 x 921 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1726 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Der große, auf Leinen montierte Übersichtsplan zeigt den Garten von Freienhagen und dessen Lage an der eigens in der Legende erwähnten Fuldaschleife ("in specie / Die sonderbahre Krümme des / Fulda-Stroms") zwischen den Dörfern Bergshausen und Dennhausen. Die im Text weiterhin hervorgehobene landschaftliche und topographische Qualität erhellen die Intentionen Landgraf Karls, gerade an dieser Stelle ein großzügig dimensioniertes Schloß- und Gartenprojekt zu planen.\nDer Garten ist in seiner Gestaltung weitgehend so gezeigt, wie ihn die Blätter Marb. Dep. 254,11 und L GS 7925 wiedergeben und wie er bis 1726 auch angelegt worden war. Die vorgesehene Erweiterung ist nur noch durch Umrisse und durch farbliche Absetzung von der Umgebung angedeutet. Offensichtlich als neuer, wohl vorläufig gedachter Abschluß des Gartens findet sich an der Stelle des Schloßprojekts eine Halbkreisform mit fünf Wasserbecken nach dem Vorbild der beiden den unteren Parkbereich einfassenden Bereiche. Wie aus einem Plan im Hessischen Staatsarchiv Marburg (StAM P II 9353) hervorgeht, wurde diese Lösung in stark reduzierter Form ohne die Becken ausgeführt. Im Unterschied zu der ursprünglichen Planung ist weiterhin ein deutlich kleineres Schloßgebäude auf dem Platz des alten Gutshofs in der Gartenmitte eingezeichnet. Die Dreiflügelanlage kommt damit unmittelbar über dem großen Bassin zu stehen. Wie L GS 7926 zeigt, wurden die für das neue Gebäude notwendigen Böschungen tatsächlich in den erforderlichen Dimensionen angelegt, der Neu- oder Umbau dann jedoch nicht ausgeführt. Das Blatt zeigt demnach eine gegenüber der ursprünglichen Planung deutlich bescheidenere Variante für Schloß und Park, die schließlich nur noch ansatzweise umgesetzt werden konnte. Somit dürfte es sich bei der Dreiflügelanlage auch nicht um eine Wiedergabe eines von Landgraf Moritz erbauten Schlosses handeln, wie Holtmeyer annahm (Holtmeyer 1910, S. 66 u. 68f.), sondern um ein nicht realisiertes Projekt Landgraf Karls.\nAußer zur Baugeschichte von Schloß und Garten Freienhagen bietet der Plan Informationen zur Entwicklungsgeschichte der benachbarten Dörfer sowie zur wirtschaftlichen Nutzung der Fulda (Fischreusen) und deren Ufer (Steinbrüche).
Autor GF