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Marb. Dep. 254,21

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 13664

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Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen Marb. Dep. 254,21
Gegenstand Hanau, Bauaufnahme des Gartens in der Haingasse, Lageplan
Künstler unbekannt, ()
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen Krone über Wappenschild mit Lilie, darunter Bienenkorb und "C & I HONIG"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 670 x 505 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1765 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Ein Jahr, bevor Landgräfin Maria die unmittelbare Umgebung des Schlosses von Hanau zum sog. englischen Boskett umgestalten ließ, legte sie 1765 außerhalb der Befestigungen einen anderen Garten an, der seinen Standort in der Haingasse direkt neben dem bereits seit Anfang des 18. Jahrhunderts dort bestehenden Türkischen Garten erhielt (Katalog Hanau 2002, S. 11).\nDer Plan zeigt die unregelmäßig polygonale Form der Anlage, die aufgrund der Topographie und der Lage der benachbarten Privatgärten zustande kam. Die Binnengliederung erfolgte nicht im anglo-chinesischen Stil des englischen Bosketts, sondern durch ein rational angelegtes System von geraden Wegen, was mit der offenbar von Anfang an vorgesehenen Funktion als Wirtschaftsgarten mit zugehörigen Gewächshäusern zusammenhängt. Dementsprechend sind die Flächen eindeutig als Nutzbeete dargestellt. Trotzdem ist eine gestalterischer Absicht, die über die rein funktionale Nutzung hinausgeht, zu erkennen. Vor allem die beiden geometrisch gestalteten Rasenstücke im Zentrum weisen auf die durch William Chambers beeinflußte Rezeption chinesischer Gärten hin. Der Landgräfin, einer englischen Prinzessin, waren Chambers’ Anlagen und Publikationen zweifellos bekannt (vgl. insbesondere den „Frame Ground“ in den Kew Gardens; Weiss 1997, S. 48: Katalog Hanau 2002, S. 18). Leider ist die Gestalt des Gebäudes in dem Rasenbereich nicht bekannt, wodurch möglicherweise die Bezugnahme auf den englischen Architekten noch erhärtet worden wäre.
Autor GF