Blatt

Marb. Dep. 32

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 13685

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Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen Marb. Dep. 32
Gegenstand Wilhelmsthal, Schloß, Entwurf zum Mansardgeschoß des Corps de Logis, Grundriß
Künstler Du Ry, Simon Louis (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen "IV"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 455 x 287 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1746
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Das Blatt ist Teil der ersten Entwurfsserie von Simon Louis Du Ry für Schloß Wilhelmsthal, die sich aus mehreren Aufriß- und Grundrißdarstellungen zusammensetzt (Marb. Dep. 22 u. Marb. Dep. 28-34). Wie im Obergeschoß bildet auch in der Mansarde ein queroblonger Saal, auf den beidseitig breite Erschließungskorridore zuführen, das Geschoßzentrum. Hofseitig sind zwei Appartements angeordnet, die aus einem "Chambre", einer Garderobe und einem Abort bestehen. Von einem der Zimmer aus kann der Saal direkt erreicht werden. Gartenseitig befinden sich zwei kleine Appartements mit einem im Raum integrierten Kabinett und einer Garderobe. Dazwischen liegt ein großer "Garde Meuble", der nur vom Mittelsaal aus zugänglich ist. Vermutlich waren diese Zimmer dem höhergestellten Hofpersonal vorbehalten, dem seinerseits aufgrund der adeligen Stellung mehrere Zimmer zur Verfügung standen.\nDie flachen Vorsprünge an der Hof- und Seitenfassade markieren die bis zum Ansatz des Mansardgeschosses hochgeführten Mittelrisalite, die im Dachbereich von Vasenstellungen bekrönt werden. Erst der Grundriß zeigt, daß die ovalen Mansardfenster an den Seitenfronten mit Ausnahme der mittleren Fenster nicht zur Lichtführung bestimmt, sondern als Blendfenster vorgesehen waren.\nWie bei allen zur ersten Entwurfsserie gehörenden Grundrissen fehlt auch hier die klar strukturierte, durchgliederte Raumfolge. Als besonders unvorteilhaft erweist sich, daß die unterschiedliche Fassadengliederung an der Hof- und Gartenseite Auswirkungen auf die dahinterliegende Raumstruktur hat, dergestalt, daß hinter einem verhältnismäßig kleinen hofseitigen Zimmer der drei Fensterachsen umfassende Saal und der gleich große "Garde Meuble" zu liegen kommen. Aufgrund seiner Breite bleiben seitlich quadratische Räume übrig, die Du Ry nur durch Abtrennungen zu 'Mini'-Appartements aufwertete. Wie der zentrale Saal genutzt werden sollte, ist unklar.
Autor MH