Blatt

Marb. Dep. II, 62

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 14126

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Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen Marb. Dep. II, 62
Gegenstand Beberbeck, Gestüt, Fürstenhaus, Ausführungsentwurf zum Mittelrisalit, Aufriß
Künstler Bromeis, Johann Conrad (Architekt)
unbekannt, (Ausführung)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
verso verso
Stempel
Wasserzeichen "J WHATMAN / 1826"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 600 x 810 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1829
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar An der Hofseite erhält die Fassade des Fürstenhauses eine Mittelachsenbetonung durch den übergiebelten Risalit. Ihm ist eine zweiarmige, vierläufige Freitreppe mit gemeinsamem Austritt vorgelagert, die zum Haupteingang führt. Die Federzeichnung zeigt einen Gestaltungsentwurf mit vier Varianten zur Ausführung der Kapitelle in korinthischer bzw. kompositer Form. Obwohl das linke komposite Kapitell mit seinen als Pferdekopf ausgebildeten Voluten einen deutlichen Bezug zur Funktion der Anlage hat, entschied sich der Kurfürst dagegen. Auch die klassische korinthische Kapitellform mit der typischen Zweiteilung aus dem unteren zweireihigen Akanthus-Blattkranz und der oberen durch die beiden Caulisschäfte gebildeten Zone fand nicht die Zustimmung des Kurfürsten. Ebensowenig die rechte komposite Kapitellform mit dem Löwenmedaillon in der oberen Kapitellhälfte. Der Kurfürst genehmigte das dritte korinthische Kapitell, indem er im oberen Drittel des Säulenschaftes in brauner Feder vermerkte: "Das Capiteel dieser Lysene wird / aprobirt". Ein weiterer eigenhändiger Vermerk des Kurfürstens findet sich in der Giebelfüllung. Demnach war das Wappen mit Kurfürstenkrone komplett auszuführen ("Ausführung / des / ganzen Wap / pens"). Dabei entspricht die von liegenden Löwen gerahmte Form der Darstellung in GS 12631. \nAuf dem Architrav befindet sich ein auf den Bauherrn hinweisender Schriftzug, der - den erhaltenen Verankerungen am Gebäude zufolge - ehemals wohl auch vorhanden war (Renner 2003, S. 42). \nDem Blatt lassen sich zwei weitere, ebenfalls als reine Federzeichnung angelegte Darstellungen zuordnen, die Baudetails präsentieren. Während Marb. Dep. II, 67 einen Schnitt durch Risalit und Freitreppe zeigt, ist in Marb. Dep. II, 68 eine Aufsicht der Treppenanlage ausgeführt.
Autor MH