Blatt

GS 15462

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 19355

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15462
Gegenstand Beberbeck, Gestüt, Fürstenhaus, Entwurf zum Gartensaal, Wandaufriß
Künstler Bromeis, Johann Conrad (Architekt)
unbekannt, (Ausführung)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen "J WHATMAN / 1823"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 583 x 456 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1829 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Der sich am Außenbau durch die Vorwölbung des mittleren Fassadenabschnitts abzeichnende kreisrunde Gartensaal gehört zu den Räumen, die im Innern nicht fertiggestellt werden konnten. Noch in der letzten Planungsphase wurde offenbar von dem Konzept einer Säulenstellung abgerückt, wie sie in den älteren Entwurfszeichnungen zu finden ist (s. Marb. Dep. II, 48, Marb. Dep. II, 50, Marb. Dep. II, 56, Marb. Dep. II, 59 u. Marb. Dep. II, 63). In dem Entwurf vom Juli 1830 (Marb. Dep. II, 61) sind diese Architekturdetails zwar noch eingetragen, aber dann nachträglich durchgestrichen worden. Das Wandgestaltungskonzept sollte nach dem von Bromeis zur Vorlage für den Kurfürsten erarbeiteten Fragenkatalog aus einer bogenförmigen hölzernen Boisserie bestehen (StAM Best. 7b1, Nr. 700, 03.03.1830; zitiert nach Bidlingmaier 1991, S. 43). In der zum Vestibül gelegenen Wand wurden zwei halbrunde Nischen für sog. Berliner Öfen angelegt. In seiner Beschreibung vom Juli 1831 notierte Ruhl stuckierte Wände, die mit "Festons, und nach der Mitte gehenden mit Laubwerk umwundenen Stäben en bas relief" (StAM Best. 7b1, Nr. 700, 27.07.1831) versehen waren. Diese Details sind auch in einem Aufrißentwurf für das Vorzimmer in der Beletage vorhanden.\nDas vorliegende Blatt zeigt einen Entwurf für die Gestaltung des Gartensaals, bei dem die Wandfelder mit Hirschgeweihen als Hinweis auf die geplante Nutzung des Fürstenhauses zur Unterbringung von Jagdgesellschaften verziert sind. Entsprechend der Beschriftung in einem frühen Grundrißentwurf (Marb. Dep. II, 48) sollte dieser Raum "jaegermaeßig" dekoriert werden. In der oberen Blatthälfte befindet sich der Aufriß der zum Vestibül gerichteten Wand mit der rundbogigen Türöffnung und in der unteren Blatthälfte der zum Garten gelegene Wandabschnitt mit den Fenstertüren. Dabei werden Tür und Nische bzw. Fenster mit einem hochrechteckigen Wandfeld im Wechsel angeordnet. Wie bei den anderen Wandaufrissen wurde auch hier eine Dreiteilung aus Lambris, Wandfeld und Gesims vorgenommen, wobei die marmorierten Lisenen der horizontalen Ausrichtung entgegenwirken.
Autor MH