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GS 12544

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 7658

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 12544
Gegenstand Potsdam, Französische Kirche, Studienblatt, Grund- und Aufriß
Künstler Wolff, Johann Henrich (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen "C&IHONIG"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 283 x 460 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1788 (nach)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Die Zeichnung Johann Henrich Wolffs präsentiert die Französische Kirche in Potsdam, die Johann Boumann d. Ä. 1752/53 nach einem Entwurf Knobelsdorffs ausführte. In Anlehnung an die Form der im Bau befindlichen Berliner Hedwigskirche entstand ein überkuppelter Zentralbau über querelliptischem Grundriß. Die Fassade gliedern hohe Rechteckfenster, betont durch eine horizontale Verdachung auf Konsolen, die das Motiv der auf Konsolen lagernden Sohlbänke wiederholt. Die Eingangsfront bestimmt ein viersäuliger toskanischer Portikus, der zusammen mit der Opaion-Kuppel das römische Pantheon zitiert. Der flache Giebel, der den Namen Gottes im Strahlenkranz zeigt, ist an das Höhenmaß der Attikazone angepaßt. Das rundbogige Portal flankieren gleich hohe Wandnischen, in die je eine weibliche Figur als Personifikation der theologischen Tugenden eingestellt ist. Supraportenartige Reliefs beschließen den Fassadenabschnitt. Im Innern ist die durch die Eingangsfront definierte Hauptachse auf den Kanzelaltar hin ausgerichtet. Die umlaufende Empore entspricht der Tradition protestantischer Zentralbauten der Berliner Schule (Heckmann 1998, S. 308; Dehio Berlin/Potsdam 1983, S. 328).\nDie Französische Kirche in Potsdam zählt gemeinsam mit der Berliner Hedwigskirche zu den innovativen Kirchenbauten in der Mitte des 18. Jahrhunderts und stellte daher ein bevorzugtes Studienobjekt dar. Wie spätere Entwürfe zeigen, richtete sich Wolffs Interesse vor allem auf die Verbindung von Zentralbau und Portikusmotiv, die der Potsdamer Bau in idealer Weise vertritt. In der Aufrißdarstellung legte Wolff besonderen Wert auf die detaillierte Verschattung der verschiedenen Teile. So sind Säulen und Giebel als Schattenriß an der Fassade abgebildet. Diese von den anderen Arbeiten Wolffs verschiedene Ausführung kann entweder auf eine entsprechend Vorlage oder aber auf die weiterentwickelten zeichnerich-konstruktiven Fähigkeiten Wolffs zurückgeführt werden.
Autor MH