Blatt

GS 12888

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 7755

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 12888
Gegenstand Entwurf zu einem Palais, Grundriß mit Dachaufteilung
Künstler von Dopff, Daniel Wolf (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen "IHS" mit Kreuz, darunter "ET" (Estienne Touzeau); Lilienwappen mit Krone, darunter "WR" in Ligatur
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 501 x 404 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1685 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Dieses Blatt liefert den Grundriß für den Palaisentwurf GS 12882, wobei neben der Einteilung des Erdgeschosses auch die Aufteilung der Mansarddächer (gelb markiert) angegeben ist. Wie schon im Längsschnitt sind in der Eingangshalle zwei seitliche Treppenläufe an der Wand entlang vorgesehen. Darauf folgt im Mittelbau der ebenso breite Festsaal, während in der Flucht der quadratischen, in der Außenfront vorspringenden Eckpavillons jeweils zwei kleinere rechteckige Räume angeordnet sind, die offensichtlich trotz der durchgängigen Fensterfront im Aufriß zweigeschossig gedacht waren und auch im oberen Stockwerk Wohn- und Schlafräume enthalten sollten.\nDiskrepanzen zu Aufriß und Schnitt zeigen sich bezüglich der Nischenwände vor der Eingangsfront, die dort mißverständlich den Zugang zur Treppe verstellen, während sie im Grundriß einzig die Treppenaufgänge und das dem Podest vorgelegte Wasserbecken flankieren. Neben den Fenster- und Türöffnungen ist in Grau auch das umlaufende Sockelgesims eingezeichnet, das die gesamte Anlage optisch verbindet.\nDer Maßstab in französischen "Toises" klärt die Größenordnung und stellt gleichzeitig einen deutlichen Bezug zu Frankreich und französischer Schloßarchitektur her, der ja auch stilistisch in dem zugehörigen Aufriß vor allem in der Fassadengliederung und der Ausgestaltung des Daches deutlich wird (vgl. etwa Schloß Vaux-le-Vicomte von Le Vau, 1657-58). Es ist deshalb anzunehmen, daß D. W. Dopff im Verlaufe seiner Ausbildung oder im Zusammenhang mit seiner militärischen Karriere mit der barocken französischen Architektur in Berührung gekommen ist.
Autor UH