Blatt

GS 12898

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 7765

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Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 12898
Gegenstand Beschlagwerk-Volutengiebel, Aufriß (Nachzeichnung)
Künstler Rumpf, Georg Eberhard (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung
verso verso
Stempel
Wasserzeichen -
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 283 x 337 mm
Zustand
Montierung
Datierung 24.4.1645
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Die Zeichnung zeigt einen vierstufigen, reich dekorierten Beschlagwerk-Volutengiebel. Die unterste Stufe enthält zwei Doppelfenster, die von dorischen Säulen gerahmt werden. Die nächste Stufe zeigt zwei einfache Fenster mit ionischen Säulen, darüber folgt ein Oculus zwischen Beschlagwerk und den Abschluß bildet eine Muschel mit Obelisk. Die Podeste der Volutenrahmen sind entsprechend dieser Ordnung beidseitig geschmückt mit Obelisken in der untersten Stufe, darüber folgen einfache Balustervasen und abschließend auffällige Balustervasen mit Behang. Auf der oberen Fensterbrüstung ist das Blatt signiert "Georgius Eberhardus Rumphius / Anno 1645 24 Aprilis.".\nAufbau und Gliederung des Giebels lassen den Schluß zu, daß es sich hier um die Nachzeichnung eines Giebels aus einem der damals verbreiteten Architekturtraktate handelt. Der Zeichner des Blattes, Georg Eberhard Rumpf (1627/28-1702), ist als Zeichner bisher nicht bekannt. Sein Vater war allerdings der gräflich-hanauische Baumeister Augustus Rumpf, der 1644-48 in Diensten der Stadt stand. Georg Eberhard war zunächst als Kaufmann tätig und ging 1652 für die Niederländisch-Ostindische Kompanie nach Ambon (Molukken), wo er naturwissenschaftliche Forschungen betrieb, durch deren Publikation er berühmt wurde (Quelle: Deutsche Biographische Enzyklopädie, Bd. 8, München 1998, S. 464). Es handelt sich also bei dieser Zeichnung wohl um eine Studie aus der Jugendzeit auf den Spuren des Vaters. Ungelöst bleibt die Frage, wie das Blatt in einen Klebeband mit Zeichnungen niederländischer Architekten aus dem Umkreis des Fürsten Johann Moritz von Nassau-Siegen geraten konnte. Möglicherweise kam die Verbindung über seinen Sohn Paul August Rumpf zustande, der in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts als Zeichner und Maler tätig war.
Autor UH