Blatt

GS 12938

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 7805

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 12938
Gegenstand Neercanne (?), Entwurf zum Umbau, Aufriß
Künstler von Dopff, Daniel Wolf (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
verso verso
Stempel
Wasserzeichen Lilienwappen mit Krone, darunter "WR" in Ligatur, darunter "AJ"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 466 x 335 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1680 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Der durch seine separierten Dächer auffallende zweistöckige Bau erhebt sich auf einem abgeschrägten Geländepodest. Der fünfachsige Mittelteil mit seinem vorspringenden dreiachsigen Mittelrisalit, der von Pilastern eingerahmt und von einem Giebel bekrönt wird - was sich am Portal im Kleinen wiederholt - und den beiden Dachgauben über den seitlichen Fensterachsen evoziert vergleichbare Beispiele von Palaisbauten des barocken holländischen Klassizismus. Diesem Mittelteil sind aber noch zwei Anbauten zugefügt, jeweils durch Pilaster an den Nahtstellen in den Gesamtzusammenhang eingebunden. Bei dem linken einachsigen Bau handelt es sich möglicherweise um einen rechtwinklig anschließenden Gebäudeflügel, der rechte, ebenfalls einachsige Bau erhält durch Schraffuren eine Rundung und wird somit als Turm charakterisiert. Diese besondere Gebäudeabfolge findet sich auch auf einem anderen Blatt des ehemaligen Codex Fol. A 37, GS 12965, wo skizzenhaft ein weitgehend übereinstimmender Bau dargestellt ist, nach rechts ergänzt durch einen weiteren, schmalen Rundturm. Dieses Blatt steht wiederum im Zusammenhang mit der skizzenhaften Bauaufnahme einer vierseitigen Burg GS 12964, die im ehemaligen Codex Fol. A 37 ursprünglich zusammen mit GS 12965 auf ein Blatt geklebt war. Somit kann man die vorliegende kleine Zeichnung als Entwurf zur 'Modernisierung' einer älteren Burganlage mit Elementen des holländischen Klassizismus interpretieren. Prinzipielle Übereinstimmungen legen nahe, daß es sich bei dieser Burg um den Besitz Neercanne bei Maastricht handelt, den Daniel Wolf Dopff 1679 erwarb und zehn Jahre später mit einem Schloß auf den Grundmauern der alten Anlage bebaute (vgl. Brummel 1993).
Autor UH