Blatt

GS 14524

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 8723

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Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 14524
Gegenstand Kassel, Klosterkaserne und Zeughaus, Bauaufnahme, Lageplan
Künstler Selig, Friedrich Wilhelm (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
verso verso
Stempel
Wasserzeichen -
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 440 x 319 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1810 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Das Blatt ergänzt die Darstellung GS 14523 von Zeughaus und Klosterkaserne um die weiteren zugehörigen Bauten sowie andere militärischen Zwecken dienende Einrichtungen. Sie Iagen alle zerstreut in dem Areal zwischen Mühlgraben ("Bras de la Fulde"), der Weserstraße und der Bremer Straße im nordwestlichen Altstadtbereich (vgl. den Stadtplan von Martens und Weise von 1803, GS 12467 und die Übersichtsskizze bei Eisentraut 1913). Es handelt sich um die beiden Pferdeställe Nr. 7 und Nr. 8 der Klosterkaserne (O und P), ein Reithaus (F) mit anschließender Schmiede (G) und Pferdepflegesaal (H), das Verpflegungsmagazin (K), Schuppen und Werkstätten (D, I, Q) sowie das Gießhaus für die Herstellung der Kanonenrohre (N). Die Militärbauten, denen auch die Wache des Wesertors (L) zugerechnet wird, sind durch Wiedergabe der Dachformen und -ausbauten sowie einen kräftigen roten Farbton hervorgehoben. Alle anderen Baulichkeiten werden lediglich im Umriß und farblich schwächer gezeigt. Die beiden in dem Bereich vorhandenen Mühlen sind nicht mit Buchstaben gekennzeichnet und in der Legende erklärt, sondern direkt bezeichnet.\nFür die Datierung des Blattes ist die Benennung der zum Entstehungszeitpunkt offensichtlich nicht mehr existenten oder zumindest aufgegebenen alten Garnisonsbäckerei ("l'ancienne manutention") von Bedeutung. Sie wurde in der 'westphälischen' Zeit durch einen Neubau im Anschluß an den Pferdestall Nr. 8 der Klosterkaserne errichtet, wie auch der nachträgliche Vermerk in der Darstellung der Anlage (GS 14533) betont. Da das Gebäude auf dem Stadtplan von 1803 noch erscheint (GS 12467), in der vorliegenden Zeichnung aber bereits weggelassen ist, muß diese in der Zeit des Königreichs Westphalen entstanden sein (vgl. auch den Plan der Königl. Westphälischen Haupt- und Residenzstadt Cassel von 1813 von "v Hbt" = v. Humbert; Holtmeyer 1923, S. XXX).\nViele der dargestellten Bauten wurden beseitigt, als Kurfürst Wilhelm II. durch Johann Conrad Bromeis ab 1830 einen großen einheitlich konzipierten Neubaukomplex für die Artillerie beginnen ließ, der jedoch nicht ganz vollendet wurde (Has 1913, S. 407; Holtmeyer 1923, S. 500-502).\nDas Blatt ist bei Has 1913, gegenüber S. 305, zur Veranschaulichung der Gesamtanlage der Artilleriekaserne abgebildet. Wahrscheinlich diente es auch als Vorlage für die Zeichnung (Skizze 1), die Eisentraut zu seinem Aufsatz in der Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde von 1916 anfertigte (Eisentraut 1916).
Autor GF