Blatt

GS 15015

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 8890

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15015
Gegenstand Studie einer korinthischen Kolonnade, Aufriß
Künstler Wolff, Johann Henrich (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen -
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 281 x 452 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1788 (nach)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Zu Studienzwecken erarbeitete Johann Henrich Wolff die Darstellung einer korinthischen Kolonnade, die eine Säulenstellung entsprechender Ordnung im Aufriß zeigt. Dabei sind die Säulen einer zweigeschossigen Fassade vorgesetzt, die im Erdgeschoß eine Nische ohne Profilrahmung und im Obergeschoß ein segmentbogiges Fenster mit darüber angeordnetem, durch ein Profil getrenntem Festonrelief zeigt. Den Säulen lagert ein Gebälk aus gleich gewichtetem faszierten Architrav und glattem Fries auf. Dies entspricht ebenso wie das Gesims aus Zahnschnitt und weit vorkragender Kranzleiste mit den stützenden Konsolen den Vorgaben der klassischen Säulenordnungstraktate. Eine anschließende Attikazone wird durch den Titel angeschnitten. Zurückhaltende Profilierung und Ornamentik prägen das Bild einer im Louis Seize-Stil ausgeführten Fassade. Unorthodox wirkt hierbei die Anordnung der monumentalen Vase in der letzten Gebäudeachse, wobei diese nicht in die Nische eingestellt, sondern, wie die Überschneidung im unteren Bereich zeigt, davor plaziert ist. Den verschiedenen Darstellungsebenen folgt die auf Plastizität abzielende Schattierung der Zeichnung jedoch nicht. So scheint die Vase angesichts ihres Schattenwurfs in der Nische tiefer zurückgesetzt zu sein als ihr Sockel, der sich der Säulenebene zuordnet. \nFassadenstruktur und Dekorationselemente könnten auf die Anregung durch ein architekturtheoretisches Werk wie dem "Recueil“ von Neufforge (Neufforge 1757-1780, Bd. I, Bl. 34) zurückzuführen sein. Da sich Wolff nachweislich in seiner späten Schaffensphase mit dem Werk auseinandersetzte (s. GS 15078, GS 15079), kann vermutet werden, daß das Blatt nach 1788 entstanden ist.
Autor MH