Blatt

GS 15024

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 8899

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15024
Gegenstand Studie einer korinthischen Arkade, Grundriß, Aufriß und Schnitt
Künstler Wolff, Johann Henrich (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen -
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 543 x 423 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1788 (nach)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Das dritte Studienblatt einer korinthischen Arkade von Johann Henrich Wolff (s. a. GS 15022, GS 15023) variiert die Darstellungsart erneut. Das Blatt ist zweigeteilt und zeigt auf der linken Blattseite einen Aufriß der Arkade mit einem Schnitt durch Säule und Pfeiler. Die benachbarten Bögen werden mit ihrer kompletten Hälfte und damit in größerem Umfang als bei den anderen Darstellungen Wolffs präsentiert. Im rechten Bilddrittel ist ein Arkadenquerschnitt abgebildet, so daß hinter dem breiten Arkadenbogen mit reicher Gewändeverzierung ein Gang sichtbar wird, der auf einen breit gerahmten Eingang mit einer kreisrunden Supraportenöffnung zuführt. Pfeiler und Gewände einer gleich gestalteten gegenüberliegenden Arkade (?) werden vom rechten Rand beschnitten. \nDer Baudekor aus kassettierten Rosetten und einem Medaillon im Bogengewände ist ebenso wie der Fries in Gestalt eines laufenden Hundes und einer Lorbeergirlande über dem Eingang charakteristisch für den Übergangsstil zwischen Rokoko und Klassizismus. Im Hinblick auf dekorative Elemente wie die kannelierte Säulenform, die Scheitel- und Gewändeverzierung kann die Zeichnung einem anderen Blatt zugeordnet werden, das eine korinthische Arkade mit Piedestal (GS 15022) zeigt. Auch die Präsentation von Aufriß und Schnitt ist vergleichbar. Das Scheitelsteinmotiv, das eine von Blattwerk gerahmte Bukranion-Maske zeigt, verwendete Wolff bei der Ausführung seiner ionischen Arkade mit Piedestal (GS 15021). Die 'modernen' Dekorationsformen in der Wolff-Zeichnung lassen auf die Verwendung eines architekturtheoretischen Vorlagenwerks, etwa des "Recueil“ von Neufforge, schließen (s. z. B. Neufforge 1757-1780, Bd. 1, Bl. 51; Bd. 3, Bl. 207; Bd. 4, Bl. 283; Bd. 6, Bl. 395). Da sich Wolff nachweisbar in seiner späten Schaffensphase mit diesem Werk auseinandersetzte, ist die Entstehung der Zeichnung nach 1788 zu vermuten.
Autor MH