Blatt

GS 15075

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 8950

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Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15075
Gegenstand Unbekanntes Stadttor, Studienblatt, Grund- und Aufriß
Künstler Wolff, Johann Henrich (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen Krone über Wappenschild mit Lilie
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 417 x 257 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1788 (nach)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Reisen Johann Henrich Wolffs sind nicht bekannt und so werden auch Grund- und Aufriß eines "im Preüßischen Neü erbauten stadt thores" nach einem Vorlagenwerk entstanden sein, das bisher jedoch nicht identifiziert werden konnte.\nDas Stadttor rezipiert mit dem großen, mittleren Rundbogen und den flankierenden kleinen Rechteckdurchgängen die Architektur antiker Triumphbögen wie die des römischen Konstantinsbogens. Dabei wurde die Architektur auf die Hauptmerkmale reduziert. Statt einer hohen, für einen Relieffries vorgesehene Attika bildet ein weit ausladendes Kranzgesims mit Mutuligliederung den oberen Abschluß des Bauwerks. Hinter die glatte unstrukturierte Mauerfläche sind sowohl die Pfeilerstellung des Mittelbogens wie die Rechteckdurchgänge in flachen Rechtecknischen zurückgesetzt. Bauornamentik befindet sich in Form supraportenartiger Relieffelder an den Seiten und Verzierungen an Archivolte und Bogenzwickeln des Mitteldurchgangs. Weder die Inschrift über dem Torbogen noch die Figurenszenerie in den Reflieffeldern, die bei antiken Triumphbögen den Anlaß der Weihung veranschaulichen, geben hier Auskunft zu dem Objekt. Direkt an das Tor schließen seitlich Wachthäuser an, deren Rückfront durch die Stadtmauer gebildet und deren Vorderfront von Pfeilerarkaden eingenommen wird. Entsprechend Wolffs üblicher Vorgehensweise unterscheiden farblich unterschiedlich ausgeführte Lavierungen zwischen den seitlichen Wachthäusern (braun) im Vordergrund und dem zurückliegenden Stadttor (grau).\nDie strenge Formensprache im Stil des Frühklassizismus, die das Gebäude prägt, ermöglicht eine Einordnung des Blattes in das Spätwerk von Johann Henrich Wolff (nach 1788).
Autor MH