Blatt

GS 15083

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 8958

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15083
Gegenstand Studie einer zweigeschossigen Fassade mit toskanischen Halbsäulenvorlagen, Grund- und Aufriß
Künstler Wolff, Johann Henrich (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen Krone über Wappenschild mit Lilie, darunter "C & I HONIG"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 477 x 385 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1770 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Die Zeichnung gehört zu den mit der typischen blauen Randverstärkung versehenen Studienblättern Johann Henrich Wolffs. Sie präsentiert Grund- und Fassadenaufriß eines zweigeschossigen Gebäudes, dessen Eingangsfront durch eine kolossale toskanische Viersäulenstellung mit Giebelbekrönung geprägt ist. Die verwendeten Modulmaße verdeutlichen den Studienblattcharakter des Blattes.\nÜber einem Sockelgeschoß, das angesichts der Durchfensterung wohl als Wirtschafts- oder Kellergeschoß zu denken ist, erhebt sich ein hohes Beletage-Geschoß und ein niedrigeres Obergeschoß. Segmentbogige Fenster mit breiter Rahmung und toskanische Kolossalpilaster auf Postamenten sind Elemente der horizontalen und vertikalen Gliederung. Im Eingangsbereich werden den Pilastern Halbsäulen vorgeblendet, zwischen die sich die drei gleich großen Rundbogeneingänge einfügen. Die Mittelachse wird im Eingangsbereich durch eine Rechteckrahmung mit Verdachung, die den Haupteingang anzeigt, und im Giebelbereich durch ein volutengerahmtes Ochsenauge betont. Den Fassadenabschluß bildet eine Attikazone, bei der in der Verlängerung von Säulen und Pilastern Vasen positioniert sind. Inhaltlich kann die Zeichnung einer Fassadenvariante des Museums Fridericianum (GS 15084) zugeordnet werden, die ebenfalls in Grund- und Aufriß eine Kolossalgliederung und einen Giebelportikus mit hoher Attika zeigt.\nDie besondere Bedeutung dieses Blattes liegt in seiner Zweitverwendung. Die zur Verstärkung verwendete Papplage hat sich gelöst, so daß auf der Rückseite des Blattes eine ältere Zeichnung sichtbar wurde. Diese zeigt zwei Portalvarianten des Kasseler Zeughauses, die sich auf eine bauliche Veränderung beziehen. Der projektierten Version wird eine Alternative gegenübergestellt, die die rahmenden Pilaster auf Postamente stellt und das einfache Gesims durch ein Gebälk ersetzt. Offensichtlich handelt sich hierbei um einen Entwurf von Johannes Wolff, dem Vater von Johann Henrich, die dieser während seiner Zeit als Stadtbaumeister anfertigte.
Autor MH