Blatt

GS 15094

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 8969

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15094
Gegenstand Kassel, Bellevue-Marställe, Werkzeichnung zur Reithalle, Aufriß
Künstler Wolff, Johann Heinrich (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung
verso verso
Stempel
Wasserzeichen "D & C BLAUW"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 440 x 283 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1810 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Das Blatt zeigt die seitliche und rückwärtige Fassade der Reithalle der Bellevue-Marställe. Die genutete Mauerwerkstruktur in der unteren Fassadenhälfte mit den unmittelbar anschließenden Lünettenfenstern weist Parallelen zu dem um 1810 entstandenen Entwurf für die Hauptfront der Bellevue-Marställe auf (StAM P II 9560/7). Die etwa einen Meter unterhalb des Kranzgesimses endenden strebepfeilerartigen Wandvorlagen finden sich dagegen in einem 1811 entwickelten Alternativentwurf (Staatliche Graphische Sammlung München, Inv.Nr. 27018) wieder. Das Münchner Blatt zeigt den Einfluß Durands durch das Durandsche Pfeilermotiv, das hier als Hermenpfeiler mit Büstenbekrönung variiert wird und die gemauerten Entlastungsbögen über den Drillingsfenstern. Die den Bau umstehenden strebepfeilerartigen Wandvorlagen bewirkten zusammen mit sichtbaren Entlastungsbögen eine gewisse Rustikalität, die der Funktion des Baus wohl stärker entgegenkam. Daß an der Mauerwerksgliederung durch Wandvorlagen festgehalten wurde, zeigt die Bauaufnahme von E. Schuwirth aus dem Jahr 1814 (StAM P II 9560/5). Statt der hochliegenden Lünettenfenster des vorliegenden Entwurfsstadiums zeigt der in der Staatlichen Graphischen Sammlung in München vorhandene Entwurf Drillingsfenster, die wiederum in einem Fassadenaufriß der Kasseler Graphischen Sammlung (GS 15093) eingezeichnet sind. Das Kasseler Blatt mit Drillingsfenstern präsentiert eine Entwurfsvariante mit einem Portalvorbau, die später verworfen wurde. \nAngesichts der Fußmaßeinträge und den Übereinstimmungen zur Bauaufnahme muß die vorliegende Federzeichnung in Schwarz als Werkzeichnung interpretiert werden, die den Münchener Fassadenriß (Staatliche Graphische Sammlung München, Inv.Nr. 27018) um die Darstellung der seitlichen und rückwärtigen Fassade ergänzt. Die Abweichungen zwischen den Fassadenstrukturen können wohl darauf zurückgeführt werden, daß Seiten- und Rückfassade der Gestaltung des Marstall-Komplex angeglichen werden sollten, während sich die Eingangsfront der Reithalle von dem Schema absetzen sollte.
Autor MH