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GS 15107

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 8982

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Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15107
Gegenstand Studie eines Thronsessel aus weißem Marmor, perspektivische Ansicht und Seitenansicht
Künstler unbekannt, ()
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen -
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 406 x 319 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1830 (nach)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Die Graphitzeichnung eines unbekannten Zeichners, der in der Darstellung mit "HB" signiert hat, präsentiert einen "Thron aus weissem Marmor / in der Antikensammlung des Berliner Museums.". \nDas unter der Inventarnummer Sk 1363 im Pergamonmuseum magazinierte Stück wurde 1791 durch den Dessauer Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff in Rom erworben und befand sich dann bis zur Eröffnung des Alten Museums im Jahr 1830 im Berliner Stadtschloß. Eine aus Holz gefertigte Kopie befindet sich in den "römischen Bädern" im Park von Schloß Sanssouci (frdl. Hinweis von Andreas Scholl, Staatliche Museen zu Berlin, Antikensammlung; s. a. Harksen 1977, S. 137). \nDas reich verzierte Möbel zeigt auf der Vorderseite des Sitzes ein Figurenrelief. Auf dem Sitz sind Wellen-, Mäander- und Blattornamente um eine Rosette herum angeordnet. Die Seiten sind als Füllhörner gebildet, die von gehörnten Löwenköpfen getragen werden. Die Rückenlehne zieren außen zwei Girlanden und innen zwei zusammengebundene Lorbeerzweige. Die nach Alexander Conze "ungefällige moderne" Arbeit verfügt nur im vorderen Bereich der Basis über zwei antike Architekturornamentstücke (Conze 1891, S. 527f., Nr. 1363). Obwohl sich eine perspektivische Ansicht des Möbels bei Bernard de Montfaucon ("L'Antiquité expliquée et représentée en figures", Bd. V.I, Paris 1722, Taf. XIX) und seitenverkehrt bei Jean-Nicolas-Louis Durand (Durand/Legrand 1842 (1986), Taf. 78) befindet, entstand die Zeichnung wohl vor Ort. Darauf deuten die beiden Ansichten, das rheinländische Fußmaß sowie die korrekte Sammlungszuordnung hin. Da der Thronsessel erst 1830 der Öffentlichkeit präsentiert wurde, ergibt sich hiermit ein terminus post quem für die Datierung der Zeichnung.
Autor MH