Blatt

GS 15130

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 9005

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15130
Gegenstand Rom, Tempel des Vespasian und Titus, Gebälkstudie mit rekonstruierter Giebelecke, Aufriß
Künstler Wolff, Johann Heinrich (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung
verso verso
Stempel
Wasserzeichen -
Papierqualitaet Transparentpapier
Papierfarbe
Größe 522 x 462 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1810 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Die als Kopie entstandene Zeichnung auf Transparentpapier rekonstruiert zur Gebälkform des Tempels des Vespasian und Titus einen bauornamental entsprechend gestalteten Giebelansatz. \nDer unmittelbar an die große Stützmauer des Tabulariums angeschlossene, zwischen dem Concordia-Tempel und dem Portikus der Dei Consentes gelegene Bau wurde bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts als Tempel des Jupiter Tonans (s. Bezeichnungstext "Jupiter tonant“) bezeichnet. Von dem Bau haben sich nur drei aufrecht stehende Säulen der Nordostecke mit Gebälk erhalten, von denen bis 1813 einzig das obere Drittel sichtbar war. Ehemals wies das 33 m lange und 22 m breite Gebäude, das von Titus begonnen und von Domitian beendet worden war, eine geräumige Cella mit sechs davor liegenden Säulen und je einer Säule vor den beiden Anten auf. Im Cella-Innern waren auf einem erhaltenen Podium die Statuen der beiden Kaiser plaziert (Coarelli 1980, S. 75; Nash 1980/1981, Bd. I, S. 501; Katalog Kassel 1986, Kat.Nr. 11; Katalog Rom/Paris 1985/1986, S. 76-81).\nAuf welches Vorlagenwerk der Zeichner zurückgriff, konnte nicht geklärt werden. Bei Piranesi wird der Tempel mehrfach dargestellt (Piranesi 1748, Taf. 8; Piranesi 1756-1784, Bd. 1, Taf. 32b; Katalog Stuttgart 1999, Kat.Nr. 14.49). Eine Detailabbildung des Gebälks in Aufriß und Untersicht findet sich auch in Durands "Recueil“ (Durand/Legrand 1842 (1986), Taf. 73). Entsprechende antike Architekturformen waren häufig Gegenstand von Studienblättern, wobei das Lernziel darin bestand, sich mit dem spezifischen Formenkanon vertraut zu machen. Vielfach wurden derartige Studien beim Ausarbeiten eigener Entwürfe verwendet. \nDer Zeichnung kann ein weiteres Blatt aus dem Nachlaß Wolff mit der Darstellung von Architekturdetails des Tempels zugeordnet werden (GS 15131). Material und Technik verweist auf eine Gruppe von Zeichnungen (GS 15119, GS 15132 - GS 15134), die möglicherweise von Johann Heinrich Wolff während seiner Studienzeit angefertigt wurde.
Autor MH