Blatt

GS 15185

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 9060

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Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15185
Gegenstand Stadttor im Stil von Ledoux, Querschnitt (Kopie?)
Künstler unbekannt, ()
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung
verso verso
Stempel
Wasserzeichen -
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 216 x 241 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1800 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Das Blatt mit der im Querschnitt ausgeführten Darstellung eines Tores ist rückwärtig als "Stadttor No III D" bezeichnet. Möglicherweise deutet dies auf eine Serie verschieden konstruierter Stadttore hin. Zahlreiche Nadelspuren sprechen für einen Kopiervorgang. \nUnter einem vorkragenden Giebel öffnet sich ein breiter kassettierter Triumphbogen, der die Tiefe des Gebäudes einnimmt und innen von Kolonnaden gesäumt wird. Der Querschnitt ermöglicht die Wahrnehmung eines in Bogenhöhe befindlichen repräsentativen Raumes mit eingestellten Säulen und Oberlicht. Die Funktion des Baus als Stadttor wird im hinteren Bereich deutlich, wo ein schmales vertikales Feld das hochgezogene Fallgitter mit spitzer Endung und ein dicker grauer Pinselstrich die Führungsschiene des Fallgitters markiert. \nDie Architektur hat sich die Zollhäuser mit Wohn- und Durchgangsfunktion von Claude-Nicolas Ledoux zum Vorbild genommen. Zum Vergleich kann hier das Zollhaus an der Rue Poissonière, erbaut im Jahr 1786, herangezogen werden (Gallet 1983, S. 162; Vidler 1988, S. 112). Die Form des kassettierten Triumphbogens mit den inneren Kolonnaden kam auch bei Ledoux' Projekt für einen Kasseler Triumphbogen zum Tragen (Katalog Kassel 1979, Kat.Nr. 263).\nDie Darstellung prägt ein flächiger Zeichenstil, gekennzeichnet durch eine präzise Federführung und nur wenige malerische Effekte. Einzig die Schattierungen bei der Gestaltung der Kassettendecke schaffen Plastizität. Dies entspricht den von Ledoux vorgegebenen puristischen Tendenzen eines auf die Umrißlinien konzentrierten Zeichenstils. Weder Johann Henrich noch sein Neffe, Johann Heinrich Wolff, können mit diesem Stil in Verbindung gebracht werden. Wie die Zeichnung in den Nachlaß Wolff gelangte, ist nicht bekannt.
Autor MH