Blatt

GS 15234

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 9109

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15234
Gegenstand Entwurf für eine Konsulatsresidenz (nach Percier?), Erdgeschoß- und Obergeschoßgrundriß
Künstler Wolff, Johann Heinrich (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen "HR" (?)
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 475 x 597 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1813 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Das Blatt zeigt die Grundrisse von Erdgeschoß und Obergeschoß einer großzügigen Anlage, deren Bestimmung als Konsulatsresidenz aus der Raumbeschriftung zu erschließen ist (“Cabinet du Consul”). Neben Wohnräumen sind auch Büros, Versammlungssäle und eine Kapelle in den achsensymmetrisch angelegten Baukomplex einbezogen.\nEine breite Freitreppe, eingespannt zwischen zwei massive, gleichzeitig als Wachräume genutzte Podeste, führt zu einer zentralen, zwischen zwei quadratische Bauteile eingespannten offenen Loggia, von der aus man in einen quadratischen Arkadenhof mit Brunnen gelangt, seitlich aber auch die anschließenden queroblongen Hallen von “Salle d’Assemblée” und “Chapelle” erreichen kann. Dahinter schließen beidseits die “Cours de Service “ an, die Versorgungszentren mit Büros, Ställen und Magazinen. Die eigentliche Residenz, ein rechteckiges Gebäude mit zwei Seitenpavillons, liegt hinter dem Arkadenhof. Büros, Sekretariat und Archiv nehmen den größten Teil des Erdgeschosses ein, während im Obergeschoß Salon, Eßzimmer und ein Billardzimmer vorgesehen sind. Ein Schlafzimmer ist in beiden Geschossen eingezeichnet, verbunden durch eine separate Treppe. Die Terrasse, die sich auf Vorder- und Rückseite des Gebäudes über den Arkaden erstreckt, ist nur von den in den seitlichen Pavillons gelegenen Privaträumen aus zugänglich. \nDie Graphitnotiz “Percier” im oberen Drittel des Blattes legt die Vermutung nahe, daß die Zeichnung nach einem Entwurf Perciers für eine Konsulatsresidenz für Napoleon Bonaparte entstanden ist, sie somit zwischen 1799 und 1804 entstanden sein dürfte. Aus dieser Zeit sind Entwürfe für entsprechende Neubauten in Malmaison und St. Cloud belegt (Hautecoeur 1943-1957, Bd. 5, S. 161f.). Johann Heinrich Wolff fertigte seine Studien wahrscheinlich etwa zehn Jahre später als Schüler Perciers in Paris an.
Autor UH