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GS 15235

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 9110

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15235
Gegenstand Entwurf für ein Kloster, Grundriß, Aufriß und Schnitt
Künstler Wolff, Johann Heinrich (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung
verso verso
Stempel
Wasserzeichen "A Paris"
Papierqualitaet Papier und Transparentpapier
Papierfarbe
Größe 276 x 415 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1813 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Der in gleichem Format wie GS 15236 in sorgfältiger Ausführung mit Aufriß, Schnitt sowie Grundriß mit Klappe angefertigte Entwurf für eine über einem künstlich angelegten Plateau aufragende Anlage auf felsigem Untergrund läßt sich aufgrund der Beschriftung und wegen Details der Innenausstattung als Kloster identifizieren.\nDas langgestreckte rechteckige Plateau, das nur von vorne über eine Treppe und Rampen zugänglich ist, trägt im Zentrum das quadratisch eingefriedete Kloster, das mehrere kreuzförmig angeordnete, durch Arkaden verbundene Gebäude umfaßt. Aufgrund des Unterbaus und der hohen Mauereinfassung, die nur durch jeweils eine Tür an den Seiten unterbrochen ist, wirkt der Aufriß mit der zentralen Loggia in der Breite der Zugangstreppe und der gleichförmigen Fensterreihung im Obergeschoß der Flügelbauten streng und abweisend. Im Schnitt wie im Grundriß wird deutlich, daß das Zentrum der Anlage aus einem von zwei Seiten zugänglichen Treppenhaus besteht, das offensichtlich den Zugang zu den im oberen Geschoß gelegenen Mönchszellen ermöglicht. Die auf der Klappe aus Transparentpapier über dem Grundriß wiedergegebene Variante sieht hingegen im Zentrum einen offenen Innenhof vor und verlegt die Treppe in das Eingangsgebäude. Seitlich dieses Gebäudes liegen in beiden Varianten ein “Fruitier” und ein “Cour de Service”, während die beiden quadratischen Höfe hinter den Querflügeln als Beet- oder Rasenfelder angelegt sind. Übereinstimmung herrscht auch bezüglich der Nutzung der Querflügel als Küche und Refektorium, während der hintere Längsbau einmal wie im Schnitt als offener Arkadenhof, in der Variante als quadratisches Gebäude mit Vorhof wiedergegeben ist. Die Variante läßt also die grundsätzliche achsensymmetrische Konstruktion eines kreuzförmigen Grundrisses innerhalb eines Mauerquadrats unangetastet, ein Konzept, das die Nähe zu den architektonischen Theorien, wie sie an der “École d’Architecture” in Paris vor allem durch J.-N.-L. Durand verbreitet wurden, deutlich werden läßt. \nFormat und Ausgestaltung der Zeichnung lassen daher ebenso wie bei GS 15236 eine Entstehung während der Studienzeit Wolffs in Paris vermuten.
Autor UH