Blatt

GS 15278

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 9153

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Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15278
Gegenstand Konstruktionszeichnungen für eine Brücke
Künstler Wolff, Henrich Abraham (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung
verso verso
Stempel
Wasserzeichen -
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 517 x 662 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1785 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Dieses Blatt umfaßt verschiedene Konstruktionsskizzen zum Bau einer Brücke, wobei die geometrische Konstruktion der Pfeiler und Bögen samt der notwendigen Hilfslinien veranschaulicht wird. Das angedeutete Quadermauerwerk und die flachen Korbbögen erinnern auf den ersten Blick an die Kasseler Wilhelmsbrücke, die 1788-93 unter Mitwirkung von Henrich Abraham Wolff, der auch ein Modell anfertigte, errichtet wurde (Holtmeyer 1923, S. 774-776, Katalog Kassel 1999, S. 206). Die Beschaffenheit der nach oben abgerundeten Pfeilervorlagen unterscheidet sich aber deutlich von denjenigen der Wilhelmsbrücke, so daß ein ursächlicher Zusammenhang ausgeschlossen werden kann.\nDie Brückenkonstruktion mit den gedrückten Korbbögen war damals, ausgehend von den neuen französischen Brückenbauten, allgemein weitverbreitet. In den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts waren die an der Pariser "École des Ponts et Chaussees" ausgebildeten Steinmetzen führend auf dem Gebiet der Konstruktion von Brücken und Straßen. Ihr langjähriger Leiter J. R. Perronet perfektionierte die Technik des Brückenbaus auf der Basis der Vervollkommnung des Hausteinbaus und der größtmöglichen Leichtigkeit der Konstruktion. 1782 veröffentlichte er zu diesem Thema einen Tafelband, der mehrfach wiederaufgelegt wurde ("Description des projets et de la construction des ponts [...]"; vgl. Benevolo 1978, Bd. 1, S. 43-46). Es ist gut denkbar, daß Henrich Abraham Wolff, der in Paris bei einem Steinmetzmeister lernte, mit den neuen Techniken in Berührung kam und sie dann auch später, z. B. an der Wilhelmsbrücke in Kassel, in die Praxis umsetzte. Da die Zeichnung sich vorrangig mit Problemen der darstellenden Geometrie beschäftigt, liegt es nahe, daß sie bereits in der Studienzeit in Paris um 1785 entstanden ist.
Autor UH