Blatt

GS 15310

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 9173

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Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15310
Gegenstand Entwurf für ein Nationalarchiv, Aufriß
Künstler Wolff, Johann Heinrich (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen Wappenschild mit Diagonallinien und "D", "C" und "B", "D & C BLAUW"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 1315 x 442 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1814
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Dieser “Aufriß eines Gebäudes für Archive” gehört zu einer Folge von drei großformatigen, sorgfältig beschrifteten und mit Maßstab versehenen Repräsentationszeichnungen mit Entwürfen für ein Nationalarchiv (zugehörig die Schnitte GS 15311 u. GS 15312). Der aus zwei Blättern montierte und mit einer blauen Randumklebung versehene Aufriß, der in der teilweise fingierten Inschrift der Attika als “Palais des Archives” bezeichnet und 1814 datiert ist, orientiert sich deutlich an dem von Wolff kopierten Wettbewerbsentwurf der “École d’Architecture” in Paris (GS 15308).\nEbenso wie bei diesem fällt beim vorliegenden Blatt die blockhafte Geschlossenheit der fensterlosen Fassade in Quadermauerwerk auf, die hier beidseits noch ein Stück weit (um ca. 10 Fuß) verlängert ist, wobei die Proportionen von Portikus und Attika im Mittelteil aber gewahrt bleiben. Der Bau erhält dadurch eine extreme horizontale Tendenz, die auch der fast unverändert übernommene Portikus mit korinthischen Säulen nicht auffangen kann. Im Unterschied zum Wettbewerbsentwurf treten die Säulen hier vor die Front, und auch das Gebälk und die Attika vollziehen diesen Vorsprung mit Verkröpfungen nach. Dadurch erhält das zentrale Gebäudekompartiment eine besondere Plastizität, was durch die sorgfältige Einzeichnung des Schattenwurfs noch besonders betont wird. Diese Akzentuierung des Portikus wirkt der horizontalen Dominanz der Fassade entgegen. In diesem Sinne ist auch die zentrale Freitreppe mit den weit vorspringenden, durch antikische Statuen sitzender Philosophen gestalteten Seitenpodesten wirksam.
Autor UH