Blatt

GS 15789

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 9357

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Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15789
Gegenstand Entwurf für ein "Bürgerhaus mit Kaufläden", Aufriß
Künstler Wolff, Johann Heinrich (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
verso verso
Stempel
Wasserzeichen -
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 474 x 329 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1826
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Der 1826 datierte Entwurf für ein städtisches "Bürgerhaus mit Kaufläden" gehört zu einer Serie von insgesamt fünf Studienblättern, bestehend aus drei gleichartig beschrifteten Blättern mit aufgeklebten Aufrissen (GS 15789 - GS 15791) sowie zwei zugehörigen Grundrissen (GS 15799, GS 15800). Ebenso wie in der Folge von Landhaus-Studien(GS 15783 - GS 15788) basieren die Zeichnungen auf den von J.-N.-L. Durand vertretenen Entwurfsprinzipien. Auf seinem Blatt zum Thema "Belvedere et Pavillons" in den "Précis" (vgl. Durand 1802-1805, 1821 (2000), Bd. II, Taf. 8) findet sich ein Gebäude, das eine ähnliche Grundstruktur mit seitlich turmartig die Firsthöhe des Mittelbaus überragenden Pavillons aufweist. \nDie Fensterachsen in den beiden unteren der drei Hauptgeschosse werden in den seitlichen Bauteilen durch rahmende Pilaster mit Gesims gegliedert, während im Mittelteil die großen Fensteröffnungen mit vier freistehenden Pfeilern durch die seitlichen Pilaster und die durchlaufenden Gesimse zu einem doppelstöckigen Loggia-Motiv zusammengefaßt werden. Eine Inschrift auf dem mittleren Faszienstreifen des unteren Gesimses und eine zentral darüber angebrachte Uhr sowie zwei große Kandelaber heben den Haupteingang besonders hervor, der somit als Zugang zu den Geschäftsräumen gekennzeichnet ist. Die seitlichen Eingänge sind neutral einzig durch Pilasterrahmen dekoriert. Die Beletage erhält durch die Bekrönung des Abschlußgesimses mit Akroterien zwischen geschwungenen Stäben (ähnlich GS 15787) eine zusätzliche Betonung. Im zweiten Obergeschoß sind die Fenster mit schlichten, sich nach oben verjüngenden Bandrahmen wie in GS 15784 versehen. Die turmartigen Eckpavillons werden in dem über das Dach hinausragenden Geschoß durch loggienartige Fensteröffnungen mit drei Interkolumnien betont. \nAls zugehörig zu dem Aufriß konnte das Blatt GS 15799 identifiziert werden, das zwei Grundrißvarianten für die drei Hauptgeschosse präsentiert.\nDie sorgfältig durchgearbeitete Zeichnung steht möglicherweise im Zusammenhang mit der 1826 erfolgten Eröffnung einer Schule für Architekten durch Johann Heinrich Wolff. Ebenso wie die anderen Blätter der Serie könnte sie als Vorlage für den Unterricht gedient haben.
Autor UH