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Roma, Museo di Roma, MR 16529

Roma, Museo di Roma, Gabinetto Comunale delle Stampe, Disegni e Fotografie - Zope-Id: Sh-daYAnH

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Ort Roma
Institution Museo di Roma
Teilbestand Gabinetto Comunale delle Stampe, Disegni e Fotografie
Signaturen MR 16529
Gegenstand Girolamo Toma da Nicola Salvi, Recto: Prospetto e pianta dell'altare maggiore per la Chiesa di S. Eustachio (a destra) e di S. Carlo al Corso (a sinistra).; Verso: Finestre del piano nobile e del secondo piano della Fontana di Trevi, prospetti.
Künstler Toma, Girolamo (disegnatore)
Salvi, Nicola (progettista)
Roma, Museo di Roma, MR 16529 recto Recto Zeichnung Pianta e prospetto  /  Pianta e prospetto
Skala Scala
Roma, Museo di Roma, MR 16529 verso Verso Zeichnung Prospetti
Stempel
Wasserzeichen
Papierqualitaet Spessore pesante
Papierfarbe avorio
Größe 473 x 290 mm (Minimum: 473 x 230 mm)
Zustand
Montierung
Datierung
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Commento riguardo al disegno sul recto:

1738 wurde Kardinal Neri Corsini, dem Neffen des regierenden Papstes Clemens XII. Corsini (1730-40) S. Eustachio als Titelkirche zugewiesen. Das Langhaus der Kirche war nach 1700 von Cesare Crovara neu erbaut worden, 1723-27 hatte Anontio Canevari die Vierung und den Chor angefügt (Appetiti, 1964). Eventuell war Nicola Salvi an diesen Arbeiten mit beteiligt gewesen. Neri Corsini übertrug ihm 1738 den Entwurf des noch fehlenden Hochaltars unter der Vierung, der im September 1739 enthüllt (Valesio, VII, 262) und im Dezember 1739 geweiht wurde (Diario Ord., Mallory 1982, 126; Schiavo, 1956, 185-189).
Salvi entwarf einen ungewöhnlichen, aus kostbarsten Marmorsorten bestehenden Altar "alla romana", das heißt freistehend und nur mit einer Leuchterbank versehen. Er diente als Doppelaltar, der auf der Rückseite auch für die Kanoniker im Chor der Kirche benutzt werden konnte. Die Altarmensa gestaltete Salvi als Sarkophag, der aus kostbarem Porphyr angefertigt und mit vergoldeten Bronzeornementen verziert wurde, und auf Löwenfüßen ruhte. Altarmensen die Form von Sarkophagen zu geben lag nahe, denn in den Altären wurden ja Reliquien deponiert. In S. Eustachio diente der Altar zudem als Grablege des Titelheiligen. Bernini hatte das Motiv andeutungsweise und mehr silhouettenartig in vielen seiner Altäre verwandt (E. Lavagnino, Altari barocchi in Roma, Roma 1959). Salvi nahm die Form aber ernst und setzte sie in Nachahmung eines antiken Sarkophags vollplastisch und monumental ein, gerahmt von einem Piedestal, auf dem zu beiden Seiten das Wappen des Kardinals erscheint. Die offiziellen Quellen des Diario Ordinario sprechen von der "sontuosità und maestà" des Entwurfs, "composto di fini, e preziosi marmi, con nobile Architettura, abbellito di vaghissimi rapporti di metallo dorato, e di altro ben inteso ornamento". Der inoffizielle Kommentar des Kurienrichters zum ungewöhnlichen Entwurf Salvis "che però non molto sodisfa" (Valesio, VII, 262), gibt vielleicht den zeitgenössischen Geschmack besser wieder, für den Salvis kühner Entwurf "all`antica" zu weitgehend war. Salvis Altarlösung wurde umgehend von Vanvitelli aufgenommen und setzte sich im Verlauf des 18. Jahrhunderts immer mehr durch, allerdings selten in so überzeugender formaler Gestaltung (vedi Garms, 1974b, 140-157).
Salvis Originalentwurf wurde auch von Franz Anton Grimm kopiert, der sich 1739 in Rom aufhielt (Brno, CSFR, Mährische Galerie, inedito). Interessant ist die Gegenüberstellung auf diesem von Toma gezeichneten Blatt mit dem Hochaltar von S. Carlo al Corso, der offenbar 1677 errichtet wurde (G. Drago-L. Salerno, Ss. Ambrogio e Carlo al Corso, Roma 1967, 97-101). Eventuell diente dieser Altar - auf Wunsch des Auftraggebers?- als Ausgangspunkt der Planung. (Kieven, 1991)

Commento riguardo al disegno sul verso:

Girolamo Toma kopierte dieses Blatt zum Teil von Salvis Original cat 37-38, und für das Fenster des piano nobile von einem heute verlorenen Blatt Salvis. Beide Vorlagen wurden auch von Franz Anton Grimm 1739 für Kopien benutzt (Pinto, 1986, fig. 141 und 142). Salvis feine Lavierung wird hier von Toma imitiert, ohne daß er die Qualität der Vorlage erreicht. Die Nebeneinanderstellung beider fensterformen zeigt, wie Salvi die Rahmen aus einer gemeinsamen Grundform entwickelte, um dann durch ornamentale Abstufungen Variationen zu bilden. (Kieven, 1991)

Inedito
Prov: Acquisto Muñoz, 1961.
Informazioni tratte da: Kieven 1991, cat. 39a, 39b
Autor Bernardini