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Roma, Museo di Roma, MR 16903

Roma, Museo di Roma, Gabinetto Comunale delle Stampe, Disegni e Fotografie - Zope-Id: Sh-dfJxLS

Vorschau
Vorschaubild
Ort Roma
Institution Museo di Roma
Teilbestand Gabinetto Comunale delle Stampe, Disegni e Fotografie
Signaturen MR 16903
Gegenstand Anonimo da Filippo Juvarra: Copia del progetto di Juvarra per un castello a Madrid (1735).
Künstler Juvarra, Filippo (progettista)
Roma, Museo di Roma, MR 16903 recto Recto Zeichnung Pianta  /  Prospetto principale  /  Prospetto sul giardino
Beschriftung Iscrizione  /  Legenda  /  Soggetto  /  Soggetto
Skala Scala pianta  /  Scala prospetti
Roma, Museo di Roma, MR 16903 verso Verso
Stempel
Wasserzeichen
Papierqualitaet Spessore pesante
Papierfarbe avorio
Größe 355 x 456 mm (Minimum: 355 x 456 mm)
Zustand
Montierung
Datierung
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar 1735 wurde Filippo Juvarra an den spanischen Hof gerufen, um die kurz zuvor im September 1734 abgebrannte königliche Residenz in Madrid wiederaufzubauen. Obwohl er bereits im Januar 1736 starb, war das Projekt, das er hinterließ, fast baureif und wurde von seinem Schüler Giovanni Battista Sacchetti mit Abänderungen ausgeführt.
Die hier vorliegende Kopie von Juvarras Oroginalplänen muß nach 1759 ausgeführt worden sein, da die Inschrift im Frontespiz "CAROL.III.HISP.ET IND.REX CAT.MUNIF." sich nicht auf den Bauherrn Philipp V., sondern auf dessen Sohn Karl III.von Bourbon, vormals König von Neapel bezieht. Sie könnte vielleicht über den Vanvitelli-Schüler Sabbatini, der Karl III. als königlicher Architekt von Neapel nach Madrid gefolgt war, stammen und daher an den Vanvitelli-Schüler Andrea Vici gelangt sein, in dessen Besitz das Blatt sich befunden haben muß, wie seine Beischrift zeigt. Vici bezog den Plan allerdings irrtümlich auf einen Sommerpalast.
Von Juvarras monumentalem Schloßprojekt, einer Anlage mit vier Höfen und von riesigen Ausmaßen, haben sich Aufrisse und Schnitte im Madrider Museo Municipal erhalten (Viale, 1966, 220 fig.222); Juvarras Grundriß, der hier kopiert wurde, ist verloren; von ihm existiert nur eine Skizze im Archiv von S. Ildefonso (E. Battisti, Juvarra a S. Ildefonso, in: Commentari IX(1958), 273-297). Unser Blatt gibt außerdem zwei Motive der großen Hauptfassade und der Gartenfassade im Ausschnitt wieder. Sie zeigen die Fassadengestaltung als eine Weiterentwicklung von Juvarras Turiner Palazzo Madama. Besonders interessant ist die Verwendung einer mit Trophäen versehenen Sockelzone und von Doppelsäulen. Beides sind Motive, die Juvarra eventuell während seines Aufenthaltes in Paris in Versailles gesehen haben könnte (vedi Garms, 1974, 173). Daß die spanischen Bourbonen sich sehr bewußt auf Versailles als Vorbild bezogen, ist verständlich. Juvarra gelang es aber, die etwas monotone Fassadengestaltung des französischen Vorbilds rhythmisch zu gliedern und in einem durchdachten, hierarchisch abgestuften Gliederungssystem abwechslungsreich zu gestalten. (Kieven, 1991, pp. 31-32)


Prov: Acquisto Muñoz, 1961.
Informazioni tratte da: Kieven 1991, cat. 5
Bibl.: Garms, 1974, 173, fig. 9.
Autor Bernardini