Blatt

GS 5544

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 11241

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 5544
Gegenstand Freienhagen, Entwurf zu einem Landhaus, Schnitt
Künstler Du Ry, Charles Louis (Architekt)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen -
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 668 x 454 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1797
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Von den Zeichnungen Charles Louis Du Rys für ein Landhaus hat sich in der Graphischen Sammlung außer den beiden perspektivischen Darstellungen GS 5543 und GS 13838 noch ein Schnitt erhalten. Aus ihm wird die von der Villa Rotonda Palladios abgeleitete Struktur des Gebäudes ersichtlich. Um zentrale Rundräume in den beiden Geschossen sind in symmetrischer Anordnung kleinere Zimmer angeordnet. Im Erdgeschoß besteht dieses mittlere Raumkompartiment aus einer von kräftigen glatten Säulen getragenen Kuppel und einem umlaufenden tonnengewölbten Gang. Der darüberliegende und das gesamte Gebäude dominierende Mittelteil erweist sich mit seiner kassettierten Kuppel und dem Opaion sowie den freistehenden Säulenpaaren in Nischen als Ableitung des Pantheons. Die Säulen mit Kompositkapitellen tragen ein Gebälk, dessen Fries mit Girlanden haltenden weiblichen Figuren dekoriert ist. Im links anschließenden Raum verweisen die Musikinstrumente des Frieses auf die dem Haus zugedachte Zweckbestimmung als ländlicher Musensitz.\nDer Schnitt weist bemerkenswerte Ähnlichkeit mit der ab 1817 von Weinbrenner erbauten Villa für die Markgräfin Christiane Louise in Karlsruhe auf (Weinbrenner 1822, Taf. V; vgl. Katalog Philadelphia 1986, S. 42f., Nr. 1). Auch dort dominiert ein großer Zentralraum mit kassettierter Kuppel die Gebäudemitte. Es erscheint denkbar, daß Weinbrenner diese aus der Beschäftigung mit Palladios Villa Rotonda resultierende Raumkonzeption bereits in Rom entwickelt hatte, wo sie dem mit ihm befreundeten Du Ry bekannt geworden sein könnte.\nWie aus der rückseitigen Bezeichnung und den Knickspuren hervorgeht, wurde dieses Blatt zeitweilig als Einschlagmappe zur Aufbewahrung anderer Zeichnungen ("Verzierungen“), wahrscheinlich der Ornamentstudien Du Rys, verwendet.
Autor GF