Vorschau |
|
Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
|
Signaturen |
GS 5546 |
Gegenstand |
Entwurf zu einem Adlerornament, Aufriß |
Künstler |
Grandjean de Montigny, Auguste Henri Victor (Architekt) |
Kommentar |
Der napoleonische Adler fand auch in der Staatsikonograhie des Königreichs Westphalen häufig Verwendung. Im Dekorationsprogramm des zum Ständehaus umgebauten Museums Fridericianum wurde er von Grandjean de Montigny an mehreren Stellen vorgesehen und symbolisierte so, ergänzend zu der Statue Napoleons selbst, die Allgegenwart des Kaisers. Von diesen Adlern, die im 1810 erschienenen Stichwerk des Architekten wiedergegeben sind, können allerdings nur bedingt Verbindungen zu dem vorliegenden Exemplar hergestellt werden, da sie meist in einer symmetrischen und statischen Pose erscheinen. Eine etwa vergleichbare, bewegtere Form haben dabei die Stücke auf dem Schlußstein über der Thronnische, am Fries in der Kuppel oder am Plafond des "Salon du Roi" (Grandjean de Montigny 1810, Taf. VI, VII und X). In diesem Zusammenhang ist auf eine Zeichnung Klenzes, die nach einer Vorlage Grandjeans für diesen Plafond entstanden sein könnte, zu verweisen (Staatliche Graphische Sammlung München, Inv.Nr. 27030; vgl. Katalog München 2000, Abb. 14.1). Sie zeigt einen ebenfalls bewegten Adler mit verdeckter linker und freier rechter Schwinge und mit Kopfdrehung nach links. Die deutlich unbeholfenere Darstellungsweise Klenzes spricht eher dafür, das vorliegende Blatt Grandjean de Montigny zuzuschreiben, auch wenn hier dessen schwungvolle und sichere Zeichenweise nicht so stark zum Ausdruck kommt wie bei einigen anderen Beispielen der kleinen Serie. |
Autor |
GF |