Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
L GS 12233 |
Gegenstand |
Profile von Wandvertäfelungen, Fenster- und Türrahmen nach J.-F. Blondel |
Künstler |
unbekannt, () |
Stempel |
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Wasserzeichen |
Krone über Wappen mit Posthorn, darunter "L V GERREVILT" (?) |
Papierqualitaet |
Papier |
Papierfarbe |
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Größe |
384 x 239 mm
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Zustand |
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Montierung |
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Datierung |
1730-1800 |
Kommentar |
Die auf Vorder- und Rückseite des Blattes skizzierten Profile für Vertäfelungen, Rahmen und eine Fensterkonstruktion sind ausgewählte Nachzeichnungen nach zwei Tafeln der 1738 erschienenen bekannten Publikationen "De la distribution des maisons de Plaisance" von Jacques-François Blondel (Blondel 1737-1738). Sie sind von dem Zeichner in freier Nachzeichnung und, wie durch den Vermerk "tout de grandeur de demi naturel" belegt, in halber Größe von der Vorlage übernommen. Dabei folgt der Zeichner stellenweise der Anordnung einzelner Darstellungen auf den Tafeln, verteilt die Skizzen insgesamt aber nach dem zur Verfügung stehenden Raum des Blattes. Die Profile auf der Vorderseite sind sämtlich der Tafel 99 entnommen und wiederholen weitgehend die dortige Anordnung. Die Rückseite zeigt neben sieben weiteren Profilen der genannten Tafel im oberen Bereich den Schnitt durch ein Kreuzstockfenster ("croisée") von Tafel 97. Die dort eingetragenen Buchstaben E und F sowie M bis T sind exakt übernommen. Dagegen sind bei der Übernahme der Bezeichnungen der einzelnen Profile einige Übertragungs- und Schreibfehler festzustellen. So sind beispielsweise die "Cadres de different profil arrasez par devant" (Tafel 99) mit den darunter dargestelten "lambris de revetissement" verwechselt worden oder aus "Corniche de menuiserie pour le couronnement des lambris des petits appartemens" wurde "corniche de menuiserie pour couronner lambris de petits app.".\nDie Handschrift auf dem Blatt ist bislang keinem der in Kassel wirkenden Architekten zuzuordnen, so daß die Autorschaft offen bleiben muß. Das Blatt belegt die Rezeption der Architekturlehre Blondels, bei dem die beiden in landgräflichen Diensten stehenden Architekten Simon Louis Du Ry 1748 bis 1752 wie auch Johann Georg Fünck 1749 bis 1752 studierten.\nPhleps versuchte 1908 durch den Vergleich der Profilbildungen im Schloß Wilhelmsthal mit denen der Tafel 99 aus den "Maisons de Plaisance" seine inzwischen von der Forschung überholte These von der Autorschaft Simon Louis Du Rys für dieses Bauwerk abzusichern (Phleps 1908, S. 14, Abb. 13). |
Autor |
GF |