Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
L GS 12549 |
Gegenstand |
Rom, Pantheon, Studienblatt, Grundriß und Schnitt |
Künstler |
Du Ry, Simon Louis (Zeichner) |
Stempel |
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Wasserzeichen |
Krone über Wappen mit Lilie, darunter Anker und "WR" in Ligatur |
Papierqualitaet |
Papier |
Papierfarbe |
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Größe |
549 x 381 mm
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Zustand |
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Montierung |
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Datierung |
1755 (um) |
Kommentar |
Wie für alle in Rom weilenden Architekten des 18. Jahrhunderts gehörte auch für Simon Louis Du Ry das Pantheon zu den ganz besonderen Sehenswürdigkeiten und Studienobjekten aus der Antike. Du Ry hat sich offensichtlich eingehend mit dem Bau beschäftigt und davon anregen lassen. Außer der vorliegenden Zeichnung des Gebäudes finden sich in seinem erhaltenen Oeuvre mehrere Skizzen und Zeichnungen, die auf die Auseinandersetzung mit dem Pantheon zurückgehen (Idealprojekt, GS 6262 und GS 13775; Ruinenarchitektur, GS 4843; Kirchenentwürfe, L GS 13782). In der 1769 bis 1777 in Kassel erbauten Hofkapelle Friedrichs II. (Elisabethkirche) hat Du Ry bei der Raumanordnung und -gestaltung ebenfalls Elemente des Pantheons verarbeitet (vgl. Fenner 1981).\nDie Darstellung ist in drei Segmente geteilt, die den Grundriß mit zwei in verschiedenen Höhen gelegten Schnitten zeigen. So können in einer Zeichnung die unterschiedlichen Gliederungselemente des Wandaufbaus bis zum Kuppelansatz sichtbar gemacht werden. Der Grundriß, der kurz über dem Fußbodenniveau angelegt ist und dessen Belag wiedergibt, nimmt die Hälfte der Aufnahme ein. Die beiden oberen Viertel sind der Gebälkzone (oben rechts) sowie dem Bereich der unteren Kassettenreihe der Kuppel gewidmet. Dem ursprünglichen Erscheinungsbild der Antike verpflichtet, gibt Du Ry die alte Wandgliederung im oberen Bereich des Innern wieder, die 1747, wenige Jahre vor seinem Romaufenthalt, unter Papst Benedikt XIV. zerstört und in den noch heute vorhandenen Zustand gebracht worden war. Das 1782 von Antonio Chichi angefertigte Korkmodell, das von Landgraf Friedrich II. angekauft wurde (Staatliche Museen Kassel, Antikensammlung, Inv.Nr. N 96; vgl. Katalog Kassel 1986, Taf. III), zeigt beide Formen der Wanddekoration nebeneinander.\nDie Maßangabe "Toises" deutet auf die Entstehung der Zeichnung im Laufe der Ausbildung bei Jacques-François Blondel in Paris oder während des Aufenthalts in Rom hin. Da das Blatt durchgehend genadelt ist, scheint es unter Verwendung einer Vorlage angefertigt worden zu sein (so auch Katalog Kassel 1986, S. 92), ein Verfahren, das Du Ry später auch seinem Sohn Charles Louis unter Verweis auf Desgodets empfahl (Brief vom 27.6.1795, Marb. Dep. II, 413.7; vgl. Gerland 1895, S. 170). Die Maße sind nachträglich in brauner Tinte in die mit schwarzer Tinte angefertigte Zeichnung eingetragen. |
Autor |
GF |