Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
L GS 13821 |
Gegenstand |
Kassel, Bauaufnahme des Bereichs zwischen der Oberneustadt und dem Residenzschloß, Lageplan |
Künstler |
Norry, Charles (Zeichner) |
Stempel |
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Wasserzeichen |
Krone über Wappen mit Lilie, darunter "WR" in Ligatur und "C & I HONIG" (zweimal) |
Papierqualitaet |
Papier |
Papierfarbe |
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Größe |
1195 x 562 mm
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Zustand |
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Montierung |
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Datierung |
1780 (um) |
Kommentar |
Der Lageplan umfaßt den Bereich vom Residenzschloß bis zur Oberneustadt einschließlich von Teilen der Altstadt sowie dem Verlauf der Fulda. Während die private Bebauung summarisch in einem hellroten Farbton angelegt ist, werden die fürstlichen und öffentlichen Bauten in einem etwas dunkleren Ton gegeben und, wie beim Komödienhaus und dem Elisabethhospital, mit Linien von der Nachbarschaft abgegrenzt. Die in den Plan eingetragenen Meßlinien weisen französische Beschriftungen und ausgeschriebene oder abgekürzte Maßangaben auf: Toise (T), pied (p) und pouce (p). Für den Zeichner waren die Abstandsmaße und teilweise der Geländeanstieg ("pente") vom Schloß zu den Häusern der Altstadt, zur Komödie, zur Rennbahn und zum Scheitelpunkt der Kolonnaden von Interesse. Weiterhin werden die Maße der beiden Hauptachsen des Friedrichsplatzes ("Place de Frederic") und der umlaufenden Straßen notiert. Während alle diese Linien mit schwarzer Feder gezogen sind, ist die bis zu den Häusern verlängerte Lotrechte ("perpendicul"), die auf die Hauptfassade bezogen ist, in Rot markiert.\nDer Entstehungszeitraum der Zeichnung kann aufgrund des wiedergegebenen Baubestandes recht genau auf die Jahre 1780 oder 1781 eingegrenzt werden. Zu dieser Zeit waren sowohl das Museum Fridericianum wie auch die Elisabethkirche vollendet (1779 und 1776), das Friedrichstor sowie das Denkmal des Fürsten in der Platzmitte jedoch noch nicht. Für das Tor gilt 1782 als Termin der Fertigstellung, für das Monument 1783. Da die Linien, welche die Stadtmauer bzw. die Einzäunung markieren, von den Kolonnaden bis an das Ende des halbkreisförmigen Platzes vor dem Tor durch schwarze Tinte als noch unvollendet kenntlich gemacht sind, dürfte der Bau der Toranlage noch nicht sehr weit fortgeschritten gewesen sein.\nDer wahrscheinliche Entstehungszeitpunkt und die spezifischen Angaben des Planes lassen sich mit dem 1781/82 von Charles De Wailly projektierten Umbau des Landgrafenschlosses in Verbindung bringen (Boehlke 1958, S. 52f.; Both/Vogel 1973, S. 184-186; Katalog Kassel 1979, S. 63f., 202, Nr. 232; Dittscheid 1987, S. 6f.; Heppe 1995, S. 242-246). Ein wichtiges Anliegen dieser Planung lag darin, die neu zu errichtende Hauptfront des Bauwerks auf die Mittelachse von Rennbahn und Kolonnade auszurichten und so, ergänzt um ein bauliches Pendant zum Komödienhaus, einen angemessenen Vorplatz für den Fürstensitz zu schaffen. Demnach würde sich die rot hervorgehobene "perpendicul" als Hinweis auf einen wesentlichen Mangel in der Ausrichtung des Schloßgebäudes erklären, den De Wailly beseitigen wollte.\nAls Zeichner des Blattes kommt der Schüler und Mitarbeiter von De Wailly, Charles Norry, in Frage, der 1781 mit vorbereitenden Aufmessungen in Kassel beschäftigt war (Thieme/Becker 1907-1950, Bd. XXV, S. 519; Both/Vogel 1973, S. 184; Katalog Paris 1979, S. 86 und 102; Pérouse de Montclos 1984, S. 147, 258; Dittscheid 1987, S. 6f.). |
Autor |
GF |