Blatt

L GS 13835

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 12790

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen L GS 13835
Gegenstand Rom, Bauaufnahme der Kirche S. Ignazio, Grundriß
Künstler Du Ry, Simon Louis (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen "IV"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 364 x 639 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1755 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Der auf Initiative von Kardinal Ludovico Ludovisi 1626 begonnene Kirchenbau entstand nach dem Entwurf des Jesuiten Orazio Grassi. Simon Louis Du Ry nennt diesen, wie Vignola in der Zeichnung zur Villa Giulia (L GS 13823), im Titel des Blattes.\nBei der Bauaufnahme beschränkt sich Du Ry vor allem auf die Wiedergabe des Innenraums, während er vom Äußeren lediglich die Gestaltung der Hauptfassade zeigt, die anderen Außenwände aber nur andeutet. Du Ry konzentriert sich allein auf die Architektur des Bauwerks, so daß sämtliche Ausstattungsstücke, vor allem die Altäre mit Zubehör in den Kapellen, nicht erscheinen. Die Schnittebene ist zudem so hoch gelegt, daß auch die Treppen vor der Fassade oder zum Chor wegfallen, bemerkenswerterweise aber auch die vier Wendeltreppen seitlich der Querschiffsarme. Nimmt man die beiden nicht dargestellten Türen der Chornische als Anhaltspunkt, läßt sich die Schnitthöhe ermessen. Ihre Position hat zur Folge, daß die zahlreichen freistehenden Säulen in den Bögen der Seitenkapellen und seitlich des Chores aufgrund der weggelassenen Sockel besonders deutlich zu erkennen sind. Diese spezifische architektonische Lösung in S. Ignazio könnte Du Ry in besonderem Maße interessiert haben (zur Architektur vgl. Blunt 1982, S. 63, zur möglichen Wertschätzung im 18. Jahrhundert Dittscheid 1987, S. 12, Anm. 144). Angesichts der genauen Darstellung, zu der noch die Angaben der Bogenstellungen und Wölbungen sowie die Vermaßung der wichtigsten Teile gehören, fällt deren Fehlen im Chorbereich auf. Möglicherweise war Du Ry der Zutritt in diesen Bezirk versperrt. Wie bei der Darstellung des Casinos der Villa Ludovisi L GS 13837 kontrastiert auch bei diesem Blatt die am linken Rand skizzierte und mit Maßen versehene "grand ordre" des Mittelschiffs mit der sorgsam überlegten Anordnung der Zeichnung auf dem Papier.
Autor GF