Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
Marb. Dep. 206 |
Gegenstand |
Wilhelmsthal, Schloß, Bestandsaufnahme des Gartens, Plan |
Künstler |
Hentze, Wilhelm (Gärtner) |
Kommentar |
Ab 1795 wurde der Garten von Wilhelmsthal unter der Leitung des Garteninspektors Daniel August Schwarzkopf von einem Barockgarten in einen Landschaftsgarten umgestaltet. Von dem symmetrischen Wegesystem blieben nur die Mittelachse und die die Anlage umfassenden Alleen erhalten. Ansonsten entstanden große Rasenflächen mit lockerem Baumbewuchs und einem verschlungenen Wegesystem. Die geometrisch exakten Umrisse der verbliebenen Gartenteile wie des Kaskadenbassins und des hinter der Grotte gelegenen Wasserbeckens wurden, nachdem die Steinfassungen beseitigt worden waren, in eine scheinbar natürliche Form gebracht. Achsenbeziehungen verbleibender Gartenelemente entfielen dadurch. Diesen veränderten Zustand hielt der Hofgartenkontrolleur Wilhelm Hentze in der vorliegenden Zeichnung fest. \nDer nicht datierte Plan steht mit einem anderen Hentze-Plan (Marb. Dep. 207; datiert 1824) in Zusammenhang, der die Funktion eines Projektplanes innehatte. Der konkrete Anlaß für dessen Anfertigung war ein Erlaß des Kurfürsten Wilhelm II. am 15. Februar 1823, in dem er die Gartendirektion zur Verbesserung und Verschönerung der Gartenanlagen von Wilhelmshöhe, Wilhelmsthal, Hofgeismar und der Karlsaue aufrief. Hofbaudirektor Bromeis und Hofgartenkontrolleur Hentze erarbeiteten hierzu Pläne und Kostenvoranschläge. Weniger als Arbeitsmaterial als vielmehr zu Präsentationszwecken gestaltet, weisen die künstlerisch ausgeführten Pläne eine hohe zeichnerische Qualität auf. Die Vegetation wird dreidimensional präsentiert, wobei Gehölzgruppen zum Teil durch Einzelbäume und durchgehend sehr detailliert wiedergegeben sind (Gröschel 1994, S. 120f.). In Aufbau und Gestaltung vergleichbar fertigte Hentze zwei Pläne zu Bestand und Projekt für Hofgeismar, Gesundbrunnen, an. |
Autor |
MH |