Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
Marb. Dep. 235 |
Gegenstand |
Kassel, Residenzpalais, Präsentationszeichnung zu den Fassaden, Aufriß |
Künstler |
Bromeis, Johann Conrad (Architekt)
Schwalm, Israel (Zeichner) |
Stempel |
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Wasserzeichen |
"AN DER LEY" (Anfang fehlt) |
Papierqualitaet |
Papier |
Papierfarbe |
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Größe |
624 x 504 mm
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Zustand |
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Montierung |
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Datierung |
1824 |
Kommentar |
Die von Kurfürst Wilhelm II. genehmigte Präsentationszeichung gibt den ausgeführten Zustand der beiden Fassaden mit allen Details wieder, da das Rote Palais bereits Ende 1822 im Rohbau vollendet war. Damals fehlten allerdings noch die Fenster und Türen sowie das Geländer. Die Hauptfassade gegen den Friedrichsplatz gliedert sich in den fünfachsigen, leicht hervortretenden Mittelrisalit mit vorgelagertem Portikus, die dreiachsigen Rücklagen und je einem noch etwas weiter zurückspringenden, einachsigen Wandfeld. Das Erdgeschoß zeigt eine Quaderrustika, in die Rundbogenfenster mit glatten Rahmen und darunterliegenden, querrechteckigen Feldern mit Rosetten einschneiden. Ein Kämpfergesims verbindet die Fenster mit den fünf rundbogigen, grünen Eingangstüren. Ein schmales Gesims trennt das Erdgeschoß vom Obergeschoß, das auf dem Kaffgesims aufsitzende Rechteckfenster mit waagrechten Verdachungen zeigt. Je ein dreiteiliges Venezianisches Fenster mit Lünette und kassettiertem Bogen akzentuiert die Mitte der Rücklagen. Die Fenster der beiden äußeren Achsen sind durch korinthische Doppelpilaster und Dreiecksgiebel hervorgehoben.\nDer Mittelrisalit weist sechs kannelierte korinthische Pilaster aus weißem Schaumburger Sandstein auf, zwischen denen fünf rundbogige Fenstertüren mit Kämpfergesims sitzen. Den oberen Abschluß der Fassade bildet ein umlaufendes Gebälk. Der vorgelagerte Portikus besteht aus sechs kannelierten dorischen Säulen und einem reich mit Steinbildhauerarbeiten verzierten Architrav. Von den fünf Feldern gegen den Friedrichsplatz enthält das mittlere die Inschrift, während die anderen Felder Armaturen sowie Löwenköpfe, Palmetten und Donnerkeile zeigen. Den oberen Abschluß des Portikus bildet ein Kranzgesims, auf dem ein blau lackiertes und teilweise vergoldetes Geländer sitzt.\nAn der Fassade gegen die Karlsstraße nahmen die linken drei Achsen mit einem etwas hervortretenden Risalit noch auf den Flügel gegen den Friedrichsplatz Bezug, während die anschließende siebenachsige Fassade in sich symmetrisch gegliedert ist. Die Formen der ebenfalls mit rotem Sandstein verkleideten Fassade sind dieselben wie jene am Friedrichsplatz. Die Fassade sitzt aufgrund des abfallenden Geländes auf einem hohen Kellergeschoß mit lünettenartigen Fenstern. Den Rundbogenfenstern im Erdgeschoß entsprechen im Obergeschoß Rechteckfenster mit waagrechten Verdachungen. Die mittlere Achse des Risalits wie auch der anschließenden Fassade des Karlsstraßenflügels sind durch je ein Venezianisches Fenster mit Lünette und Kassettenbogen betont, wobei in der Mitte des Karlsstraßenflügels im Erdgeschoß eine hohe rundbogige Durchfahrt in die Quaderrustika einschneidet.\nSowohl die Fassade als auch die Bronzetore imitierenden grünen Türen und Tore sind von Vorbildern der italienischen Renaissance geprägt. Die Venezianischen Fenster entnahm Bromeis einem Stichwerk des Architekten Grandjean de Montigny über toskanische Architektur. Der Portikus hingegen gründet auf griechischen Vorbildern. |
Autor |
RB |