Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
Marb. Dep. 254,39 |
Gegenstand |
Sababurg, Bauaufnahme des Tiergartens, Plan |
Künstler |
Rentz, H. C. von (Zeichner) |
Stempel |
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Wasserzeichen |
Lilienwappen mit Krone, darunter "WR" in Ligatur |
Papierqualitaet |
Papier |
Papierfarbe |
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Größe |
400 x 292 mm
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Zustand |
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Montierung |
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Datierung |
1793 |
Kommentar |
Die Anlage des Tiergartens an der Sababurg ist seit 1570 in schriftlichen Quellen belegt. Landgraf Wilhelm IV. ließ diesen Garten anlegen, um Damhirsche und Wildbret aufzuziehen (Glaßl 1989). Zunächst handelte es sich um ein ungestaltetes Waldgebiet, das mit einer Mauer eingefriedet und durch Wege zugänglich gemacht wurde. Landgraf Karl (1654-1730) pflegte von der Sababurg aus jagen zu gehen, dementsprechend wurde die Burg zu Wohnzwecken erweitert, Futterhäuser und ähnliche Bauten im Tiergarten erichtet. Eine schnurgerade, mehrere Kilometer lange Allee durch den Reinhardswald sollte die Verbindung nach Kassel herstellen, wie ein Plan von Leopold 1723 belegt (Glaßl 1989, Abb 3). Die Allee, die den Tiergarten queren sollte, blieb jedoch unausgeführt. Ab 1770 ließ der jagdbegeisterte Landgraf Friedrich II. dann eine Jagdsternanlage für die Parforcejagd in den Wald des Tiergartens schlagen. Dieser Stern aus sechs Alleen ist auch auf dem vorliegenden Plan von H. C. v. Rentz aus dem Jahr 1793, Blatt 36 aus dem Klebeband "Plans von Fürstlichen Gärten in Hessen", zu sehen. Hauptachse des Sterns, in dessen Mitte sich eine kleines Rondell mit Baum befindet, ist die "Allee von Sababurg auf Beberbeck". Von diesem Hauptweg aus führen weitere Schneisen zum "Blauen" und "Grünen Thor" sowie zum "Jägerhaus". Die "Neu anzulegende Schneise vom Schloß bis auf die Thier Garten Mauer" findet ihre Fortsetzung in der "Schneise von Sababurg nach Holtzhausen". Sie verläuft auf der Linie der schon 1723 projektierten Allee nach Kassel, die nun offensichtlich in kleinerem Umfang verwirklicht wurde, wie auch der Plan von Rothamel aus dem Jahre 1822 belegt (Glaßl 1989, Abb. 4). |
Autor |
UH |