Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
Marb. Dep. 31 |
Gegenstand |
Wilhelmsthal, Schloß, Entwurf zum Corps de Logis und zu einem Seitenflügel, Aufriß und Schnitt |
Künstler |
Du Ry, Simon Louis (Zeichner) |
Stempel |
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Wasserzeichen |
Lilie über Wappenschild mit zwei Schräglinksbalken |
Papierqualitaet |
Papier |
Papierfarbe |
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Größe |
479 x 288 mm
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Zustand |
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Montierung |
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Datierung |
1746 |
Kommentar |
Das sorgfältig ausgeführte, betitelte und mit einem Maßstab versehene Blatt gehört zur ersten Entwurfsserie von Simon Louis Du Ry für Schloß Wilhelmsthal. Als Ergänzung von Aufriß- und Grundrißentwürfen ist hier ein mit "A-B" bezeichneter Schnitt durch die Mitte des Corps de Logis gelegt, dessen Verlauf auch in den Grundrissen eingezeichnet ist. Über einem Souterrain mit zentralem Gartensaal befindet sich der große Festsaal, der von jeder Seite aus durch zwei Türen zugänglich ist. Nach Westen vorgelagert ist das Vestibül mit dem Blick auf das den Regeln für eine "maison de plaisance" entsprechend angeordnete Treppenhaus. Im Obergeschoß liegen zwei Zimmer und der obere Treppenhausbereich. Die herrschaftlichen Zimmer sind durch Panneaux- und Supraporte-Gestaltung hervorgehoben. In der Mansarde, deren Räume durch die schrägen Wände verkleinert sind, befinden sich die Bedienstetenräume, wobei die fehlende Ausgestaltung ihren Rang innerhalb der Raumfolge dokumentiert. Fragwürdig ist an dieser Stelle der mittig gelegene Saal im Hinblick auf seine Funktion in diesem Teil des Hauses.\nDer südliche, im Aufriß gezeigte Seitenflügel weist im Vergleich zu der Einzelzeichnung (Marb. Dep. 22) Unterschiede in der Gestaltung des Daches auf. So ist die Durchfensterung bis auf eine mittlere Gaube unterblieben. Diese sitzt hier auf einem Mauervorsprung auf und wird von Vasen flankiert, ähnlich der Gestaltung am Corps de Logis. Daneben ist die Fensterprofilierung einfacher gehalten als in der Einzelzeichnung und im Obergeschoß fehlt der dekorative Fenstersturz in Form einer Agraffe. Der im Souterrain angelegte zentrale Gartensaal mit dem von Säulen gerahmten Brunnen demonstriert ein frühes Planungsstadium, von dem später abgerückt werden sollte (Schmidt-Möbus 1995, S. 148). |
Autor |
MH |