Vorschau |
|
Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
|
Signaturen |
Marb. Dep. 64 |
Gegenstand |
Studie eines Fensters mit Variante zur Verdachung, Aufriß |
Künstler |
unbekannt, () |
Kommentar |
Der Aufriß eines Fensters mit segmentbogiger Verdachung weist den charakteristischen Formenapparat barocker Architektur auf. Die hochrechteckige Öffnung mit einer geohrten Rahmung folgt auf ein Brüstungsfeld, das von einer profilierten Sohlbank abgeschlossen wird. Die Verdachung ist als Segmentbogen ausgebildet, der auf quadratischen Zwischengliedern sitzt und dessen Geison offen ist, so daß Platz für eine Wappenkartusche mit Zinnenmauerwerk besteht. Eine Alternativlösung, die als Klappe montiert ist und die gleiche Grundform der Verdachung zeigt, sieht hier einen von Federbüschen bekrönten Kopf vor. Der Zeichenduktus unterscheidet sich von der ersten Version, so daß die Zuschreibung an eine andere Hand denkbar erscheint. Auf die montierte Ausschmückungsvariante dürfte sich der rechts oben in Graphit notierte Vermerk beziehen, der sich als „Dieses Köpgen (?) hat / 4 Zoll Tiefe (?) von dem / Grunde“ lesen läßt. \nDas Blatt ist links und rechts beschnitten, so daß die Rahmung sowie die nach links geführte Standlinie der Brüstung durchtrennt sind und die erste Hälfte des Maßstabs fehlt. In der ursprünglichen linken Blatthälfte könnten ein Schnitt oder ein weiterer Aufriß eines Fensters vorhanden gewesen sein. \nDie Art der Darstellung deutet darauf hin, daß es sich bei dem Blatt um eine Nachzeichnung nach einer Vorlage aus einem bislang nicht identifizierten Architekturtraktat handelt. Dafür spricht auch ein zweites in der Graphischen Sammlung vorhandenes Blatt (Marb. Dep. 65), das dem unbekannten Zeichner zugeschrieben werden kann und das offensichtlich ebenfalls auf ein einschlägiges Vorbild zurückgeht. |
Autor |
GF |