Vorschau |
|
Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
|
Signaturen |
Marb. Dep. 87 |
Gegenstand |
Paris, St. Eustache, Studie (?) der Westfassade, Grund- und Aufriß |
Künstler |
Wolff, Johann Henrich (Zeichner) |
Kommentar |
Der Renaissancebau von St. Eustache in Paris erhielt 1754 bis 1788 eine neue Fassade, die von Jean Hardouin-Mansart de Jouy, dem Enkel des berühmten Jules Hardouin-Mansart, konzipiert worden war. Der von der Kolonnadenordnung Servandonis an St. Sulpice beeinflußte Entwurf sah eine Säulen-Gebälk-Ordnung in der klassischen Superposition vor, welche die Fassade vereinheitlicht und die beiden Türme mit dem zurückspringenden, zweistöckigen Mittelteil verbindet. Eine hohe Attikazone schließt das zweigeschossige Mittelkompartiment ab und leitet an den Türmen über zu den beiden letzten Geschossen mit korinthischer Ordnung. Ab 1772 lag die Bauleitung bei Louis-Pierre Moreau-Desproux, der diverse Planänderungen vornahm. 1788 mußten die Bauarbeiten noch vor der endgültigen Fertigstellung abgebrochen werden (Boinet 1958/1962, Bd. I, S. 459-491).\nWolffs Zeichnung, wahrscheinlich eine Nachzeichnung nach einer Vorlage aus einer zeitgenössischen Publikation, bezieht sich ausdrücklich auf den ursprünglichen, frühen Plan von Mansart de Jouy aus dem Jahr 1754, wobei an den Aufriß, wie bei anderen Blättern Wolffs auch, der Grundriß direkt angeschlossen ist. Ebenso wie die gleichartig gestaltete Darstellung der Westfassade von St. Gervais (Marb. Dep. 88) kann man dieses Blatt aufgrund des Motivs und der Schwächen der Darstellung in die frühe Studienzeit Johann Henrich Wolffs um 1775 datieren. |
Autor |
UH |