Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
Marb. Dep. II, 47 |
Gegenstand |
Beberbeck, Gestüt, Entwurf zum Ausbau der Anlage, Grundriß |
Künstler |
Bromeis, Johann Conrad (Architekt)
unbekannt, (Ausführung) |
Kommentar |
Der vorliegende Gesamtplan der Gestütsanlage von Beberbeck ist Teil eines Konvoluts von Plänen, die Bromeis dem Auftraggeber, Kurfürst Wilhelm II., als Ergebnis seiner Entwurfsarbeiten vorlegte. In einem Brief an Wilhelm II. vom 16. Februar 1826 teilte Bromeis die Übergabe eines Plansatzes mit, zu dem ein Lageplan, ein Gesamtgrundriß, fünf Ansichten und Grundrisse sowie darauf bezogene Kostenvoranschläge gehören (StAM Best. 7b , Nr. 684, 16. Februar 1826; Bidlingmaier 1991, S. 41; Renner 2003, S. 28).\nDer neue, nordwestlich des Klosterhofs gelegene Hof stellt eine im Vergleich zu dem Baubestand der beiden bestehenden Höfe dreifach größere Anlage dar, die hinsichtlich ihrer Zusammensetzung die bestehenden Höfe zum Vorbild hat. Parallel zu dem Gasthaus entstand in den Jahren 1826 bis 1828 das Beamtenhaus, das mit dem risalitartig vortretenden Mittelteil das ältere Gasthaus rezipiert. Die seitlichen Gebäudeabgrenzungen der Anlage bilden die 168,30 m langen Stallungen, bei denen die Bauarbeiten im Mai 1827 einsetzten (Renner 2003, S. 29). Den Raum zwischen dem Beamtenhaus und den nach Westen gerückten Stallgebäuden füllen die beiden Fruchthäuser als diagonales Verbindungsglied. Auf der dem Beamtenhaus gegenüberliegenden Hofseite schließt das Fürstenhaus die Anlage nach Nordwesten hin ab. Das Hofinnere zeigt eine kreuzförmige Wegführung mit einem Brunnen im Zentrum. Dem Fürstenhaus ist rückseitig eine Gartenanlage in Halbkreisform angefügt. Nur in einer Hälfte ist ein Vorschlag zu deren Gestaltung mit einem geschwungenen Wegenetz und verstreut angeordneten "clumps" ausgeführt. Die drei Höfe umgibt eine Baumchaussée, die im Osten als Halbkreis und im Westen als eingezogener Halbkreis - der hier auf die Form der Gartenanlage reagiert - angelegt ist. \nDie Benutzungsspuren deuten darauf hin, daß der Plan wohl weniger als Präsentationsblatt, sondern vielmehr für den weiteren Planungs- und Bauprozeß angelegt wurde (Renner 2003, S. 29). |
Autor |
MH |