Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
Marb. Dep. II, 52 |
Gegenstand |
Beberbeck, Gestüt, Fürstenhaus, Entwurf zum Souterrain und zum ersten und zweiten Obergeschoß, Grundriß |
Künstler |
Bromeis, Johann Conrad (Architekt)
unbekannt, (Ausführung) |
Kommentar |
Die Zeichnung, die der Beschriftung am unteren Rand zufolge auf Intention des Kurfürsten ("Nach der allerhöchsten Intention Sr. Königlichen Hoheit allerdurchlauchtigsten Kürfürsten Wilhelm des IIten entworfen, vom Oberhofbaumeister Bromeis.") 1829 angefertigt wurde, folgt zeitlich auf Marb. Dep. II, 50 und Marb. Dep. II, 51. \nGrundrißdetails wie der zweiteilige Remisenraum im Souterrain und das verkleinerte westliche Eckzimmer im ersten Obergeschoß sind einerseits in Marb. Dep. II, 51 und andererseits in Marb. Dep. II, 50 vorhanden. Durch den auf Kellergeschoßebene unter dem "Jaeger-Saal" liegende Raum verläuft ein doppelter Mauerzug, der in Marb. Dep. II, 51 noch in Graphit ergänzt wurde. In dem vorliegenden Blatt ist er in schwarzer Lavierung als geplanter Bestand verzeichnet. Fraglich ist, welche Funktion diesem Mauerring zukommen sollte (evtl. Drainage oder Sicker-Brunnen). In einer späteren Planungsphase (s. Marb. Dep. II, 58) wurde der Mauerring erweitert, mit einen Durchlaß versehen und als zusätzlicher Raum zur Nutzung als Eiskeller ausgewiesen. \nEine Abweichung in den beiden Souterraingrundrissen besteht bezüglich der Anordnung der Pferdeställe in den Seitenflügeln, die bei Marb. Dep. II, 51 im Westflügel quer, im Nordflügel längs zur Hofseite ausgerichtet sind. Das vorliegende Blatt zeigt dagegen beide in Querausrichtung. In dieser Form sind die Ställe auch in einer anderen Zeichnung (Marb. Dep. II, 55) angelegt, die demzufolge unmittelbar danach entstanden sein muß. \nWeiterhin findet sich in der vorliegenden Zeichnung eine Veränderung bei der Konstruktion einer Korridorwand im nördlichen Seitenflügel des ersten Obergeschosses (hier als "Rez de chaussée" bezeichnet). War die Ostwand im älteren Plan vom Dezember 1828 noch in massiver Mauerwerktechnik ausgewiesen - wie sie hier weiterhin für den Westflügel verzeichnet ist -, so ist sie jetzt der Nordwand entsprechend in Fachwerkbauweise ausgeführt. Möglicherweise steht dies mit einer Nutzungsänderung in Zusammenhang. In den zum Hof liegenden Räumen sollte die Dienerschaft des Kurfürsten und seiner Gäste untergebracht werden. Hier könnte umdisponiert worden sein. In dem Entwurf vom 20. März 1829 sind sämtliche Trennwände in den Seitenflügeln in der einfacheren Bauweise verzeichnet. |
Autor |
MH |