Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
Marb. Dep. II, 55 |
Gegenstand |
Beberbeck, Gestüt, Fürstenhaus, Entwurf zum Souterrain und zum ersten und zweiten Obergeschoß, Grund- und Aufriß |
Künstler |
Bromeis, Johann Conrad (Architekt)
Ruhl, Johann Carl (Zeichner) |
Kommentar |
Das vorliegende Blatt zeigt zwar eine gleiche Anordnung der Zeichnungen und eine weitgehende Übereinstimmung in der Aufrißgestaltung mit dem frühen Plan Marb. Dep. II, 48, bei den Geschoßgrundrissen sind in der von Johann Carl Ruhl im März 1829 angefertigten Zeichnung jedoch Veränderungen vorgenommen worden. So befinden sich im ersten Obergeschoß der Seitenflügel nun eine Anzahl verschieden großer Zimmer, die durch einen Längskorridor erschlossen werden. Der nachträglichen Graphitbeschriftung zufolge sollten hier Personalräume für die Haushälterin, einen Diener, Mägde und Gesinde entstehen. Im vorhergehenden Plan war die Geschoßebene weiter oben gelegen und nur zur Lagerung ausgeschrieben. Im Souterrain bereitete die neue Anordnung der Treppenhäuser bereits eine andere Aufteilung der Räume vor. Im Bereich des westlichen Seitenflügels sollten Remisen, Stuben für die Knechte und mehrere Pferdeboxen untergebracht werden (Renner 2003, S. 44), im nördlichen Flügel waren der kurfürstliche Marstall und die Kutscherwohnungen eingeplant. \nIm Bereich des runden Gartensaals teilen Zungenmauern den Raum in Einzelsegmente, wobei im hinteren Teil ein bogenförmig verlaufendes zweischaliges Mauerwerk gesetzt ist, das möglicherweise einen positiven Effekt für die Statik des Rundbaus und der im zweiten Obergeschoß eingeplanten Kuppel haben sollte. In den beiden Obergeschossen des Mittelbaus ist der Grundriß im Vergleich zu Marb. Dep. II, 48 weitgehend identisch: Auf der Mittelachse liegt der zum Garten ausgerichtete kreisrunde Saal mit einem ihm vorgelagerten längsrechteckigen Raum. Im südöstlichen Teil des Mittelbaus befindet sich in beiden Entwürfen das repräsentative Treppenhaus, wobei die in Feder eingezeichnete Treppenform "zweiarmig, dreiläufig mit gemeinsamem Antritt" mit Graphit in die einfachere Form "gerade, zweiläufig mit Richtungswechsel" korrigiert wurde. In dem vorliegenden Plan wurden ein Treppenhaus für die Dienstboten sowie zwei zum Garten liegende Wohnzimmer ergänzt. Der westliche Teil besteht aus vier gleich großen quadratischen Räumen, die laut Bezeichnung im ersten Obergeschoß als Wohnzimmer und im zweiten Obergeschoß als Schlafzimmer zu nutzen sind.\nEin Graphitvermerk in der rechten oberen Ecke informiert über die Höhe von Beletage (14 Fuß) und erstem Obergeschoß (15 Fuß) und gibt Materialanweisungen zu Gesimsteilen, die aus gebranntem Ton, zu Säulen, die aus Backstein, und zu Treppen, die aus Holz zu fertigen sind. |
Autor |
MH |