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GS 14887

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 16399

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 14887
Gegenstand Kassel, Hofverwaltungsgebäude, Winkelanlage, zweite Entwurfsserie, Erdgeschoß, Grundriß
Künstler Bromeis, Johann Conrad (Architekt)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen -
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 638 x 426 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1826
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Im Laufe des Jahres 1826 kehrte Bromeis wieder zu seiner ursprünglichen Konzeption einer Winkelanlage zurück. Der vorliegende Grundrißentwurf ist Teil einer Serie, die neben einem Grundriß des Zwischengeschosses, der Beletage und des zweiten Obergeschosses auch noch drei Fundamentrisse verschiedener Zeichner umfaßt.\nIm Gegensatz zu seiner ersten Version nahm Bromeis nun keine Rücksicht mehr auf den vorhandenen Baubestand in Gestalt des Wohnhauses Bottinelli und der zum Finanzkammerkomplex gehörenden Holzremise und begradigte die hintere Stirnseite des Flügels am Museum. \nBei der inneren Struktur verzichtete er auf eine gleichgewichtige, gegenüberliegende Raumanordnung mit einem mittigen Erschließungskorridor und schuf hierarchische Raumfluchten mit großräumigen Vorder- und kleineren hofseitigen Zimmern. Daß diese Unterscheidung nicht gefordert war, verdeutlicht der Ausführungsentwurf, in dem die Zimmergröße wieder egalisiert wurde. Durch die Verschiebung des Korridors aus der Mittelachse mußte Bromeis an der rückwärtigen Stirnseite des Flügels am Museum eine kleine Korrektur vornehmen. Die hintere Korridorwand konnte nicht auf das Mauerwerk der Stirnseite stoßen, da sich an dieser Stelle eine Fensteröffnung befindet. Der letzte hofseitige Raum ist somit nicht als solcher nutzbar, sondern hier scheint der Korridor rechtwinklig umzuknicken und sich hofseitig zu erweitern.\nDas Konzept eines großen, repräsentativen Treppenhauses, das der hofseitigen Zimmerflucht des Hauptflügels zugeordnet und als eigener Bauteil durch die Risalitform auch von außen wahrnehmbar ist, findet sich bereits in dem Entwurf GS 14877. Im Gegensatz zu der Konstruktion dort ist bei der Treppenanlage der Antritt im vorliegenden Entwurf bis zum Erschließungskorridor vorgezogen worden. Die den mittleren Zugang flankierende Doppelsäulenstellung ist auf die Innenwand des Treppenhauses verlegt worden. Die bis zu einem breiten Wendepodest einläufig angelegte Treppe wurde verlängert und die Treppenabschnitte in den oberen Geschossen konnten dadurch verkürzt werden. Bei der Umsetzung kehrte Bromeis dann jedoch wieder zu der bei der Vierflügelanlage ausgearbeiteten Struktur zurück.\nDer mittlere, zum Friedrichsplatz gerichtete Fassadenteil ist in der Zeichnung nicht als Risalit ausgebildet. Da das ausgeführte Gebäude dieses Gliederungselement besaß, muß später wohl noch ein weiterer, der eigentliche Ausführungsentwurf entwickelt worden sein.
Autor MH