Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
GS 15526 |
Gegenstand |
Entwurf zu einem Bürgerhaus, Grund- und Aufriß |
Künstler |
unbekannt, () |
Stempel |
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Wasserzeichen |
Krone über Wappen mit Lilie und "C & I HONIG" |
Papierqualitaet |
Papier |
Papierfarbe |
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Größe |
362 x 524 mm
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Zustand |
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Montierung |
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Datierung |
1730-1750 (um) |
Kommentar |
Wie bei den drei anderen Entwürfen für barocke städtische Privatbauten (GS 15527 - GS 15529), die von einem bislang unbekannten Zeichner um 1730-50 in einheitlicher Darstellungsweise angefertigt wurden, ist auch hier der Fassadenaufriß mit dem Grundriß des Erdgeschosses kombiniert. Das Erscheinungsbild der Fassade des dreigeschossigen Hauses zu neun Achsen wird von den Bandquaderungen geprägt, die zur Gestaltung des Erdgeschosses sowie zur vertikalen Gliederung eingesetzt sind. Die Mittelachse wird durch ein von Säulen gerahmtes rundbogiges Portal, einen Balkon in der Beletage und reicher gerahmte und ornamentierte Fenster akzentuiert. Der zwerchhausartige Aufbau mit Doppelpilastern und vasenbekröntem Segmentgiebel führt die Betonung der Mitte in der Dachzone fort. Wie die Fenster in der Fassade sind auch die Dachgauben in beiden Zonen des Mansarddachs gleichmäßig gereiht. Vier symmetrisch verteilte, gegliederte Schornsteinköpfe sowie Kugeln auf den Brandmauern ergänzen die sorgfältig konzipierte Durchgestaltung des gesamten Gebäudes. \nAus dem Grundriß des Erdgeschosses geht hervor, daß der Mittelflur als ebenerdige Durchfahrt gedacht ist, von dem die höherliegenden seitlichen Räume deshalb durch Treppen erschlossen werden müssen. Die Aneinanderreihung der Zimmer ohne erschließende Flure entspricht noch der älteren Bautradition des 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts. In den beiden großen Vorderräumen sind Nischen mit aufwendiger Architekturrahmung für große Öfen vorgesehen, deren Standflächen möglicherweise zur Andeutung von Marmor farbig angelegt sind. Zu den besonderen Merkmalen dieser Entwürfe zu Stadthäusern gehören die aufwendigen Plattenmuster in den Mittelfluren, die hier als kräftig kontrastierende, große quadratische Platten ausgebildet sind. \nZu den Gemeinsamkeiten der Blätter gehören weiterhin die detaillierten Maßangaben, die, teilweise ergänzt durch Maßskalen und gestrichelte Hilfslinien, auf beiden Seiten der Aufrisse und in den Erdgeschossen eingetragen sind. \nDas vorliegende Blatt, das von Jakob Friedrich Heerwagen 1766 kopiert wurde (GS 15525), stellt eine Entwurfsvariante einer anderen Zeichnung dar, die ebenfalls Teil der kleinen Serie ist (GS 15527). |
Autor |
GF |