Blatt

GS 15525

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 17877

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15525
Gegenstand Entwurf zu einem Bürgerhaus, Grund- und Aufriß (Nachzeichnung)
Künstler Heerwagen, Jacob Friedrich (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen Krone über Wappen mit Lilie und "C & I HONIG"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 357 x 515 mm
Zustand
Montierung
Datierung 12.01.1766
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Das von Jakob Friedrich Heerwagen signierte und in das Jahr 1766 datierte Blatt zeigt den Aufriß und den Erdgeschoßgrundriß eines städtischen Wohnhauses. Der neunachsige dreigeschossige Bau mit Mansarddach hat im Erdgeschoß eine Bandquaderung, die an den Ecken und seitlich der Mitte als Lisenen zur vertikalen Gliederung in die Obergeschosse fortgeführt wird. Ein von Säulen getragener Balkon überfängt das rundbogige Portal in der Mittelachse, die durch ein reicher gerahmtes und bekröntes Fenster in der Beletage sowie eines mit einer Kartusche mit Krone darüber betont wird. In der Dachzone folgt ein zwerchhausartiger Aufbau mit einem großen, von Doppelpilastern gerahmten Fenster und einem von einer Vase bekrönten Segmentgiebel. Im Erdgeschoßgrundriß, der im unteren Blattdrittel plaziert ist, fallen die beiden architektonisch gerahmten Öfen in den straßenseitigen Räumen sowie die kräftigen Muster aus dunkelgrauen und weißen Platten im Flurbereich auf.\nDie Zeichnung ist eine Nachzeichnung nach der Darstellung GS 15526, die in den wesentlichen Teilen getreu wiedergegeben ist. Schuchard interpretiert Heerwagens Zeichnung als den eigentlichen Entwurf, der von dem unbekannten Autor des Blattes GS 15526 kopiert worden sein soll (Ms Schuchard). Im Vergleich werden aber die geringere zeichnerische Qualität und viele kleinere Fehler sichtbar, von denen hier lediglich die vergessenen Platten in den Fensternischen des Treppenhauses, das unbedacht über die Brandmauern gelegte Gesims zwischen den Dachflächen oder der vereinfachte Schattenwurf der Dachgauben genannt seien. Weiterhin sind von der Vorlage zwar drei Maßskalen links seitlich des Aufrisses übernommen, die anderen fehlen jedoch ebenso wie die dort und in der Zeichnung sorgfältig eingetragenen Maße. \nEs kann angenommen werden, daß der 1747 in Hanau geborene Heerwagen die vorliegende Nachzeichnung im Rahmen eigenständiger Architekturstudien angefertigt hat, wie dem Bittgesuch um eine Anstellung von 1770 zu entnehmen ist, in dem er angibt "Von Jugend auf habe mich, mit besonderem Geld verwand, sowohl hier alß in Berlin der Civil Bau Kunst befließen [...]“ (Katalog Hanau 2002, S. 74).
Autor GF