Blatt

GS 15813

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 17878

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15813
Gegenstand Entwurf zu einem Aufsatzsekretär, Aufriß und Schnitt
Künstler unbekannt, ()
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen nicht identifizierbar (zerschnitten)
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 114 x 453 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1740 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Der Aufsatzsekretär wird, wie häufig bei Möbelentwürfen, hälftig mit einem Aufriß der Schaufront und einem Schnitt durch mehrere Ebenen des Korpus präsentiert. Wie bei GS 15534 und der Kamineinfassung GS 15532 ist dabei der Schnitt stellenweise mit der Aufsicht wie auch mit der Untersicht kombiniert. Zusätzlich findet sich dort die Bekrönung des kuppelartig erhöhten Mittelteils gestrichelt eingetragen. \nBei dem Stück handelt es sich um den Typus des im 18. Jahrhundert beliebten dreiteiligen Schreibschranks ("à trois corps“), der aus einem geschweiften dreischübigen Kommodenunterbau, dem Pultkasten mit schräger Klappe sowie einem Aufsatz besteht (Dietrich 1986, S. 88). Letzterer war besonders in Süddeutschland häufig als "Tabernakelaufsatz“ ausgebildet, bei dem eine große Mitteltür beidseitig von Schüben begleitet ist. Die vorliegende Darstellung repräsentiert diese Form, wodurch sich, wie auch bei den anderen Blättern der kleinen Serie (GS 15526 - GS 15537 u. GS 15813), ein Bezug zum süddeutschen Raum ergibt. Der Dekor zeigt, anders als bei dem zur Serie gehörigen Schrank GS 15534, noch überwiegend Bandelwerk mit vereinzelten Rocailleformen. In der Tür ist in diese Dekorationselemente eine weibliche Büste eingefügt, deren unbeholfene Wiedergabe dem Fassadenschmuck von GS 15530 ähnelt.\nIn der Darstellungsweise entspricht das Blatt in der zeichnerischen Qualität, der spezifischen Art der Lavierung oder den detaillierten Angaben zur Konstruktion mit den zugehörigen gestrichelten Hilfslinien den anderen Zeichnungen der Folge von Entwürfen für städtische Privatbauten und Möbel, die von einem oder zwei bislang unbekannten Zeichnern um 1730-50 in einheitlicher Darstellungsweise angefertigt wurden. \nDas Blatt ist genadelt, so daß die Zeichnung, wie auch die des Schranks GS 15534, unter Verwendung eines Vorlagenstichs entstanden sein könnte (vgl. zwei Vorlagenstiche bei Kreisel 1970, Nr. u. Abb. 1080 u. 1081).
Autor GF