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GS 12633

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 19380

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 12633
Gegenstand Beberbeck, Gestüt, Fürstenhaus, erstes Obergeschoß, Entwurf zum Vestibül, Wand- und Gesimsrisse
Künstler Bromeis, Johann Conrad (Architekt)
unbekannt, (Ausführung)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen "J WHATMAN / 1823"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 688 x 478 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1828/29
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Vom hofseitigen Haupteingang des Fürstenhauses führte eine Freitreppe ins Vestibül, dessen geplante Innendekoration durch die vorliegende Federzeichnung in Teilen anschaulicht wird. Sie zeigt einerseits den links vom Vestibül gelegenen Zugang in den aus vier nahezu quadratischen Zimmern bestehenden Bereich, der einem Plan aus dem Jahr 1828 (Marb. Dep. II, 50) zufolge den Kavalieren und entsprechend einer späten Veränderung (Marb. Dep. II, 61) für die Kammerdiener zur Verfügung stand und andererseits die nördliche, das Vestibül vom Treppenhaus trennende Wand. \nEs sollten keine aufwendigen Werksteinarbeiten ausgeführt werden, sondern die Verzierung sollte in einer kostensparenden Technik aufgemalt werden. Wie die Beantwortung eines von Bromeis aufgestellten Fragenkatalogs verdeutlicht, hatte der Kurfürst genaue Vorstellungen vom Aussehen der Räume. Demnach sollten die Wände "Mit Lisenen QuaderArtig Gemahlt" (StAM Best. 7b1, Nr. 700, 03.03.1830; zitiert nach Bidlingmaier 1991, S. 43) werden und Architrav- und Türgesims, wie der Zeichnungsbeschriftung zu entnehmen ist, aufgemalt werden. Dabei war für das Architrav-Gesims die Form eines lesbischen Kymas, eines Astragal und eines abschließenden Eierstabs vorgesehen. Beim Türgesims sollte die Astragal-Eierstab-Gliederung wiederkehren, als Türsturz mit einem abschließenden Akanthusdekor. Die Türrahmung zeigt ein abgestuftes, glattes Profil, an das sich nach außen hin ein mit einer Schablone aufgebrachtes lesbisches Kyma anschließen sollte.\nBei dem Abbruch der Bauarbeiten präsentierte sich das Vestibül nach der Beschreibung von Baukondukteur Johann Carl Ruhl in folgendem Zustand: Der Raum "ist mit geschliffenen Sandsteinplatten belegt, welche abwechselnd weiß und roth sind und übereck liegen [...] Die Seitenwände der Vestibule haben eine Stucktünche, die Decke ist getüncht und gemalt. Bei der Malerei ist die Decke in 3 Felder getheilt in deren Mitten freie Rosetten angebracht sind, das ganze umgibt eine à la GrecVerzierung oder Fries. Der Grundton ist gelbgrün, die Decorationen sind Lila" (StAM Best. 7b1, Nr. 700, 27.07.1831; zitiert nach Bidlingmaier 1991, S. 44).
Autor MH