Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
lfd. Nr. 5860 |
Gegenstand |
Domäne Bingartes, Bauaufnahme, Aufriß |
Künstler |
Schmidt, (Zeichner) |
Kommentar |
Die Hofanlage ist durch eine nachträglich links unten notierte Bezeichnung als die ehemalige landgräflich-hessische Domäne Bingartes bei Bad Hersfeld kenntlich gemacht, die heute nicht mehr existiert (Handbuch Hersfeld 1966, S. 112f. u. Abb. 8a; Denkmaltopographie 1999, S. 329f.). Um einen anschaulichen Eindruck von der Gesamtanlage zu vermitteln, hat der Zeichner die Form einer Abwicklung der Gebäude um den rechteckigen Hof gewählt. Dabei kommt es bei der Wiedergabe der Baulichkeiten an einer Hofecke (rechts unten) durch die Überschneidung von Teilen zweier Nebengebäuden zu einer zeichnerisch unbefriedigenden und unglücklich wirkenden Lösung, die das Erscheinungsbild der sonst sehr sorgfältig angelegten und gerahmten Zeichnung beeinträchtigt. Diese spezifische Darstellungsweise könnte an Vorlagen in Architekturtraktaten über Ökonomiegebäude des 17. und 18. Jahrhunderts zurückgehen. Insbesondere zu Abbildungen von landwirtschaftlichen Anwesen in Johann Georg Leopolds "Oeconomischer Civilbaukunst [...]“ bestehen große Ähnlichkeiten (Leopold 1759; vgl. Katalog Wolfenbüttel 1984, S. 237, Kat.Nr. 171).\nBei dem 1774 entstandenen Blatt handelt es sich der Bezeichnung zufolge um eine Kopie von der Hand eines bislang nicht identifizierten Zeichners Schmidt, der auf eine zwei Jahre vorher angefertigte Darstellung zurückgriff. Als deren Verfasser kann der beim fürstlichen Bauamt in Kassel angestellte Land- und Schleusenbaumeister Carl Möller benannt werden (HHCSAC 1772, S. 62). |
Autor |
GF |